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"Meta"-Tatort: In Berlin gibt es kein Gut und Böse

Die neuen "Tatort"-Fälle haben es in sich: Am Sonntag geht Mark Waschke als Kommissar Karow zur Berlinale, weil es dunkle Verbindungen zwischen Film und Realität gibt.

Unser Urteil zum "Meta"-Tatort gleich vorab: Schon der manipulierte "Tatort"-Reihenvorspann, der eine Kinovorführung simuliert und eine Klammer bilden wird, macht deutlich, dass in diesem vertrackten Krimi der Metaebenen und irren Querverweise nichts ist, wie man es erwartet. Regisseur Sebastian Marka (u. a. "Tatort - Der scheidende Schupo") schiebt sogar "Taxi Driver"-Motive und -Szenen in die Handlung. Das ergibt natürlich alles wenig Sinn, unterhält aber nicht nur Filmfans prächtig.

Mark Waschke über "Meta"

Foto: Sender
Das Berliner Team Mark Waschke und Meret Becker ermittelt im Umfeld der Berlinale: Ihr Fall ist mysteriös an den Inhalt eines Festivalfilms gekoppelt. Waschke über "Meta":

Der Erzählstil
"Meta" ist formal sehr eigen und kraftvoll. Es ist wie in der guten Architektur: Form follows function, der Stil ergibt sich aus dem Stoff. Wenn man eine starke Geschichte hat, ist es egal, ob man sie als Daumenkino, in Schwarz-Weiß oder als Stummfilm erzählt.

Das Team
Karow und Rubin können gerade in der Differenz immer besser miteinander kooperieren. Das würde ich so manchem anderen Paar auch wünschen.

Der Schauplatz
In Berlin sind die verschiedensten Lebensweisen möglich. Am Alexanderplatz laufen Menschen rum, die dürfen hier nicht nur so sein, wie sie sind, die prägen die Stadt, die machen Berlin aus. Und unsere Geschichten. Das Starke am Berlin-Tatort ist, dass wir zwar immer versuchen, eine rechtliche Ordnung wiederherzustellen, dabei aber genau wissen - gerade der Karow weiß das -, es gibt kein Gut, und es gibt kein Böse. Es gibt nur den Versuch, die Dinge wieder ins Lot zu bringen. Vielleicht macht Berlin auch aus, dass man an dieser Frage ständig scheitert.
Foto: Sender
Als Famke Öjen gibt sie ihr Tatort-Debüt zwischen Inselmystik und nüchternem Kommissar. Christiane Paul über "Borowski und das Land zwischen den Meeren" (25.2.):

Der Erzählstil
Mit Regisseur Sven Bohse habe ich schon "Ostfriesenkiller" gedreht. Bohse schafft eine Visualität, die einen in den Film hineinzieht. So ähnlich ergeht es auch Borowski. Er gleitet in den Fall rein, will ihn ja zu Beginn gar nicht annehmen. Dann ist er zu dieser merkwürdigen Insel und der Frau wie hingezogen.

Die Rolle
Die Figur hat aus meiner Sicht etwas Weiblich-Sirenenhaftes. Meine Aufgabe war es, all ihre Rätsel für mich gelöst zu haben. Erst dann konnte ich sie spielen. Ich habe das nicht mit links gemacht. Die Badewannenszene am Ende des Films war für uns alle eine Herausforderung. Wenn so etwas im Drehbuch steht, muss man sich vor dem eigentlichen Dreh entscheiden, ob man es macht oder nicht. Man kann dann nicht am Set anfangen zu diskutieren. Am Drehtag selbst war ich wie ferngesteuert.

Der Schauplatz
Verlassenwerden ist für Famke ein großes Thema. Damit passt sie in diese assoziativ-poetische Welt der fiktiven Insel Suunholt.