Verbindungen zur Musik sind bei Taron Egerton nachweisbar. Aufgewachsen ist er auf der anderen Seite des River Mersey, gleich gegenüber der Beatles-Stadt Liverpool. Er spielte die Hauptrolle in der "Kingsman"- Reihe, in der Sir Elton John einen Miniauftritt im zweiten Film hatte. Jetzt ist Egerton, wild kostümiert und bunt bebrillt, selbst Elton John alias Reginald Dwight im Film "Rocketman".

Das Interview mit Taron Egerton

Ursprünglich sollte Ihr Landsmann Tom Hardy, mit dem Sie 2015 in "Legend" drehten, ­diese Rolle spielen. Wie ist sie zu Ihnen gekommen?
Taron Egerton
: Ja, Tom Hardy sollte Elton ziemlich lange schon spielen, aber da waren noch ganz andere Leute mit dem Projekt befasst. Ich glaube auch – da ich ihn ab einem Alter von etwa 17 Jahren spiele –, dass Tom ein kleines bisschen zu alt dafür wäre, er ist ja auch schon über 40.

"Rocketman" ist kein Musical, aber auch kein klassisches Rockbiopic. Wie würden Sie den Film beschreiben?
Die Ansage war immer, dass es kein reines Biopic sein, sondern auch Elemente von Fantasy haben soll. Der Film beginnt damit, dass Elton eine Entzugsklinik aufsucht. Für mich persönlich ist es das, was mich am meisten fasziniert, diese weltweit bekannte Person in solch einer intimen und verletzlichen Situation zu erleben. Das beweist auch, wie ehrlich Elton ist.

Wie war es für Sie vor Beginn der Dreharbeiten, als Sie wussten, Sie werden Elton spielen?
Furchteinflößend, schrecklich. Weil es ja ein Musikfilm ist und ein Stück Fantasy, war es immer Grundvoraussetzung, dass die Schauspieler selbst singen. Das ist ganz schön tricky, gerade in der Folge eines großen Erfolgs wie "Bohemian Rhapsody", der so sehr auf Freddie Mercury zugeschnitten ist. Mir blieb letztlich nichts anderes übrig, als die Songs so gut zu singen, wie ich konnte. Aber wir hatten natürlich großes Glück, weil Elton und David so nah an unserem Projekt waren (David Furnish, Elton Johns Ehemann, ist Produzent des Films, Elton selbst Ausführender Produzent).

Wie sehr hat Elton Ihnen dabei geholfen, er selbst zu werden?
Er war einfach fantastisch, weil er mich im Grunde alles über sein Leben hat wissen lassen, wir haben uns in den letzten beiden Jahren richtig angefreundet, dadurch fühlte sich für mich alles sehr persönlich an, sehr real.

War er auch bei den Gesangsaufnahmen dabei?
Neben den Dreharbeiten haben wir in den Abbey Road Studios ja die Songs aufgenommen. Ich hab ihm immer die noch unfer­tigen Abmischungen geschickt, wozu ich, glaube ich, gar nicht berechtigt war. (lacht) Aber was die Musik betrifft, musste ich ­direkt von ihm hören, dass es für ihn okay war.