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"Robin Hood" mit Kevin Costner: Wie der Film durch Alan Rickman zum Kult wurde

Anfang der 90er wurde "Robin Hood" zum Actionhelden, als "König der Diebe": Kevin Costner spielte den Rächer der Enterbten damals. Zum Kult wurde der Film aber durch den Bösewicht, den Sheriff von Nottingham – bzw. durch Schurkendarsteller Alan Rickman.

Der Rebell aus dem Sherwood Forest wurde schon häufig verfilmt, aber selten hatte es so viel Wumms wie in "Robin Hood: König der Diebe". 1991 war Kevin Costner in dieser Actionfilmversion der Geschichte in der Titelrolle zu sehen und obwohl es später noch andere Versuche gab, Robin Hood für ein junges und actionhungriges Publikum zu verfilmen, ist "König der Diebe" für viele bis heute die Blockbuster-Version des Mythos schlechthin.

Zum Kultfaktor erheblich beigetragen hat Alan Rickman, der als Sheriff von Nottingham den Widersacher von Robin Hood spielt. Rickman ist als Schurke immer ein Genuss, sei es als Terrorist Hans Gruber in "Stirb langsam" oder als strenger Lehrer Severus Snape in den "Harry Potter"-Filmen. Doch "Robin Hood: König der Diebe" hat er auf besondere Weise veredelt – denn für seine Rolle wich er oft vom Drehbuch ab.

Alan Rickman improvisierte bei "Robin Hood"-Film

Als man Alan Rickman erstmals die Rolle des Schurken in "Robin Hood: König der Diebe" anbot, lehnte er den Part noch ab – u.a., so munkelte man, da ihm das Drehbuch nicht allzu viel Spaß machte. Er willigte erst ein, als man ihm die sogenannte "Carte Blanche" zusicherte. Was bedeutet das? Rickman bekam es vollkommen freigestellt, wie er den Sheriff von Nottingham spielen will und durfte auch seine Szenen und Dialoge selbst zu einem großen Teil mitgestalten. Regisseur Kevin Reynolds versprach, sich so weit wie möglich aus der Rolle rauszuhalten. Erst als Rickman diese Freiheiten bekam, unterschrieb er den Vertrag.

Durch Rickmans nun entstandene Freude am Film und an der Rolle drehte er völlig frei und improvisierte einen Großteil all seiner Sprüche. Er soll so viele verschiedene Dialoge für ein- und dieselbe Szene präsentiert haben, dass man erst im Schneideraum nach den Dreharbeiten entschied, welche Sätze man im Film behielt und welche rausgeschnitten wurden. Als "Robin Hood: König der Diebe" ins Kino kam, wurde vor allem Rickman explizit gelobt und seine vielen absurden Sprüche erlangten Kultstatus. Seine Drohung zum Beispiel, Robin Hoods Herz mit einem Löffel rauszuschneiden war genauso interpretiert wie die Ankündigung, er wolle das Volk bestrafen, in dem er Weihnachten absagt.

Auch der eigentümliche Kampfstil von Rickman ist kultig. Wenn er sich mit Robin Hood im Schwertkampf messen lässt, scheint er teils mit ausgestreckten Armen zu tänzeln. Diese betrunken wirkende Körperhaltung geht ebenfalls auf Improvisationen von Rickman zurück. Er probierte bei den Dreharbeiten so viel herum, dass er zehn seiner Requisiten-Schwerter kaputtmachte. Kevin Costner musste sich im Zusammenspiel mit Rickman oft krampfhaft bemühen, in der Rolle zu bleiben. Zum Glück gelang es ihn – und so blieben viele von Rickmans Einfällen im Film.