Seit dem gewaltsamen Tod von George Floyd am 25. Mai 2020 in Minneapolis gehen nicht nur in dutzenden US-Staaten Menschen auf die Straßen, um gegen Polizei-Gewalt an Schwarzen und Rassismus zu protestieren. Auch zahlreiche US-Hollywoodstars haben ihre Unterstützung zugesagt. (Institutionalisierter) Rassismus und, als Teil davon, Gewalt gegen Afroamerikaner, ist seit Jahrzehnten ein Problem – nicht nur in den USA. Aufarbeitung? Widerstand? Immer wieder gab es Ansätze, doch passiert ist wenig. Doch gerade dort machen immer wieder Vorfälle, wie der Todesfall von George Floyd Schlagzeilen. Floyd wurde vom Polizeibeamten Derek Chauvin mit Handschellen gefesselt, mit dem Gesicht zu Boden gelegt und das Knie in Höhe seines Nackens gedrückt. Floyd sagte mehrmals, dass er nicht atmen kann. Er bleibt regungslos am Boden liegen. Weltweit hat dieser Vorfall für Empörung und einer neuen Welle an Anti-Rassismus gesorgt.

Auch in Hollywood ist Rassismus seit den Anfängen der Filmgeschichte ein Thema, nicht zuletzt sind Schwarze in Hollywoodproduktionen unterrepräsentiert, ihre Stimmen in der Medienlandschaft haben weniger Gewicht. Was bedeutet Rassismus, was können wir aktiv tun, um uns mehr darüber zu informieren? Wir stellen Filme vor, die sich Interessierte angucken können. Natürlich stellt diese Auswahl nur einen kleinen Teil von Filmen dar. Darüber hinaus haben wir bewusst auch Filme aus dem Mainstream-Kino und von weißen Filmmachern gewählt, da diese insbesondere für Menschen, die sich noch nie mit der Thematik auseinandergesetzt haben, einen guten Einstieg in das Thema bieten können. Wer sich über die Streaming-Möglichkeiten der Werke informieren möchte, kann dies bei unseren Kollegen von Streampicker.de tun.

Do The Right Thing

Spike Lee gilt als eine der wichtigsten afroamerikanischen Stimmen der Filmindustrie seit den 80er Jahren. Dafür sorgten Streifen wie "She's Gotta Have It" (1986) und "Do The Right Thing" (1989). Der Film, der wie eine Milieustudie über das Treiben in Brooklyn daherkommt, dreht sich um einen heißen Sommertag in New York und zeigt anschaulich den explodierenden Rassenhass am Beispiel der Geschehnisse an Sals Pizzeria. Einfache Lösungen hat Lees Film nicht parat, aber gerade das macht einen der meistdiskutierten Filme der 89er-Jahre zu einem Meisterwerk. Bei den Oscars im Folgejahr wurde der Film übrigens mit keiner Nominierung als Bester Film gewürdigt.

Hidden Figures - Unerkannte Heldinnen

Dieser Film ist vom weißen Filmemacher Theodore Nelfi und eher eine Standard-Film made in Hollywod. Nichtsdestotrotz können auch diese Werke Aufmerksamkeit auf den systematischen Rassismus in der Geschichte der USA lenken. In "Hidden Figures" geht es um das Leben von drei NASA-Mathematikerinnen mit afroamerikanischer Herkunft, die in den 60er Jahren mit ihrer Intelligenz und Expertise Geschichte schreiben – während sie nicht einmal die gleichen Toiletten wie ihre weißen Kolleginnen aufsuchen dürfen.

Die Farbe Lila

Elf Oscar-Nominierungen verbuchte "Die Farbe Lila" vom US-Regisseur Steven Spielberg, der die gleichnamige Literaturvorlage von Alice Walker verfilmte. In der Hauptrolle ist Whoopi Goldberg als Missbrauchsopfer Cecile zu sehen, die in den 30er Jahren rebelliert und für ihre Freiheit kämpft.  

Malcolm X

Spike Lee war 1992 auch verantwortlich für den Film "Malcolm X" über den gleichnamigen US-Aktivisten und Bürgerrechtlicher, der zur gleichen Zeit wie Martin Luther King aktiv war. Malcolm X vertrat allerdings eine radikalere Ansicht. Der Film bekam bei den Oscars 1993 zwei Nominierungen, eine darunter für Hauptdarsteller Denzel Washington.  

12 Years a Slave

Der Film von Steve McQueen zeigt, wie der Violonist Solomon Northup (Chiwetel Ejiofor) im 19. Jahrhundert in den Nordstaaten verschleppt und als Sklave in den Südstaaten verkauft wird. Der Horror der Sklaverei - vom Mensch zur Ware – lässt einen auch nach Abspann noch lange nicht los.  

Higher Learning

Ice Cube schaffte es in den Neunzigern zum angesagten Schauspieler in Hollywood, beispielsweise durch sein Mitwirken in "Boyz n the Hood". Er spielte ebenfalls im Film "Higher Learning" mit. Cube spielt im Film von John Singleton "Fudge", einen Coach, der den neuen Schüler Malik (Omar Epps) unter seine Fittiche nahm. Der Film zeigt u.a. die mikroaggressiven und gesellschaftlich akzeptierten rassistischen Handlungen im Uni-Alltag.

Dreamgirls

Ebenfalls in den 60er-Jahren spielt "Dreamgirls". Dort dreht sich alles um die steinige Karriere dreier Musikerinnen, die in Detroit einen teuren Preis für ihren Ruhm bezahlen. Jennifer Hudson gewann für ihre Rolle einen Oscar als Beste Nebendarstellerin.