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Pulp Fiction: Vince und Jules wollten Marvin verschonen – aus gutem Grund

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Jules (Samuel L. Jackson) und Vincent (John Travolta) wollten Marvin eigentlich am Leben lassen und hatten einen Grund. Scotia Film

Quentin Tarantinos Meisterwerk "Pulp Fiction" steckt voller kleiner Easter Eggs und Rätsel. Dass die Gangster Vincent und Jules einen Haufen Menschen in einer kleinen Wohnung erschießen, aber ausgerechnet Marvin am Leben lassen, lässt sich am Film selbst erklären.

"Pulp Fiction" gilt heute als Meilenstein der Filmgeschichte. Er machte Quentin Tarantino , bei dem es einige Gerüchte gibt, was er als nächstes macht, endgültig zum Superstar in Hollywood und prägte nicht nur seinen Stil als Regisseur mit, sondern auch viele weitere Gangster-Filme nach ihm. Seine non-lineare Erzählstruktur sorgt seit jeher für Spekulationen und Theorien wie einige Dinge im Film zu interpretieren sind. So auch die Frage, warum die Gangster Jules (Samuel L. Jackson) und Vincent (John Travolta) bei ihrem Auftrag in eine Wohnung kommen, wild um sich ballern, nachdem sie fast selbst erschossen worden wären, aber einen Menschen am Leben lassen: Marvin (Phil LaMarr). Diesen nehmen sie im Auto mit.

Marvin überlebt, alle anderen sterben

Leider überlebt dieser Fahrt nicht, da sich aus Vincents Waffe ein Schuss löst und Marvin im Kopf trifft. Vincent redet sich raus, dass Jules über eine Bodenwelle gefahren sei. Anschließend müssen sie mit der Hilfe des legendären Winston Wolf (Harvey Keitel) das Auto loswerden und sich sauber machen. Aber warum hatten sie Marvin überhaupt in dem Auto und erschossen ihn nicht wie die anderen in der Wohnung? Die Lösung dafür liefert der Film selbst, allerdings gut versteckt zwischen den Zeilen.

Die Mission von Vincent und Jules ist von Anfang an nicht ganz eindeutig. Als sie unten am Auto stehen, bewaffnen sie sich und überlegen, wie viele Männer ihnen wohl gleich begegnen. Es sind drei oder vier und Vincent fragt: "Unser Mann mitgezählt?" Bereits hier deutet der Film an, dass der, den sie suchen "ihr Mann" sei. Zu diesem Zeitpunkt kann das aber auch bedeuten, dass es ihre Zielperson ist, die sie umbringen oder entführen sollen. Aber nach dem Schusswechsel stellt sich die Situation anders dar: Jules kennt Marvin.

Was haben Vincent und Jules vor?

Als alle anderen Gangster in der Wohnung auf brutalste Weise erschossen wurden und Marvin in Schockstarre schluchzend in der Ecke sitzt, können wir ganz leise im Hintergrund Vincent hören, wie er Jules fragt: "Ist er ein Freund von dir?" und Jules antwortet: "Ja, das Marvin. Marvin das ist Vincent." Sie sind offenbar nicht in der Wohnung, um Marvin zu töten, sondern um ihn abzuholen.

Er ist ein "Freund" von Jules und da er und Vincent den Schusswechsel nur durch Zufall überstanden haben, fragt Vincent ihn "Warum hast du uns nicht gesagt, dass noch jemand im Badezimmer ist?" Das legt die Vermutung nahe, dass sie mit ihm zusammenarbeiten, wenn auch nicht auf freundschaftlicher Basis, dafür bedrohen sie ihn zu sehr hinterher im Auto. Es ist gut möglich, dass Marvin der Informant von Jules ist und sie ihn deswegen abholen. Leider erfahren wir es bis zum Ende von "Pulp Fiction" nicht, da Marvin in einer der legendärsten Szenen der Filmgeschichte das Zeitliche segnet.