Seit dem 7. April läuft "Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse" in den deutschen Kinos. Der dritte Teil der Reihe aus dem "Harry Potter"-Universum setzt nach dreieinhalb Jahren Pause die Geschichte um Newt Scamander (Eddie Redmayne, 40) und Albus Dumbledore (Jude Law). Neu ist die Figur des Anton Vogel, dem Vorsitzenden der Zaubererwelt, der für den dunklen Magier Gellert Grindelwald (Mads Mikkelsen) eine wichtige Rolle spielt. Dargestellt wird er von Schauspieler Oliver Masucci, der in Deutschland bereits eine ordentliche Karriere hat. Er spielte Adolf Hitler in "Er ist wieder da" und hatte eine sehr wichtige Rolle in allen Staffeln der Netflix-Serie "Dark".
Im Interview erzählt Masucci, wie es war in Hollywood zu arbeiten, was der größte Unterschied zu deutschen Filmen ist und welche Filmreihe er sich als nächstes vornehmen will.
"Dann kommt 'Mad Max' für Arme"
Wie kamen Sie als deutscher Schauspieler zu "Phantastische Tierwesen"?
Oliver Masucci: Die haben einen Deutschen für ein großes internationales Projekt gesucht. Also musste ich mich selbst aufnehmen mit den wenigen Textzeilen, die es gab. Allerdings hatte das Projekt keinen Namen, ich wusste also nicht, wofür ich da vorspreche, aber meine Freundin hat eine Textzeile mit "Merlin's Beard" entdeckt und da war uns klar, dass es wohl "Fantastic Beasts" sein muss.
Kannten Sie die Filme schon vorher?
Nein, die habe ich mir dann erst angesehen, ich bin aber riesiger "Harry Potter"-Fan. Damals habe ich die beiden "Beasts"-Filme wohl wegen der Arbeit verpasst. Beim Anschauen habe ich dann gemerkt, wie toll das eigentlich ist. Ich bin ein sehr großer Niffler-Fan und ebenso von Newt Scamanders Koffer, der nochmal eine eigene Welt in sich ist.
Ihre erste große Hollywood-Produktion. Wie war das?
Es ist sehr schön, dass man darüber redet, was für einen Film man machen will und genau dieser am Ende dabei rauskommt. In Deutschland müssen wir öfter sagen, wir machen "so wie Mad Max" und dann kommt "Mad Max" für Arme – wir haben einfach leider oft das Geld nicht. Es investieren privat fast keine Menschen in einen Film und wenn jemand einen Genre-Film machen will, müssen wir einfach die Kohle aufbringen. Bei Magie muss gezaubert werden und nicht über das Zaubern geredet werden, um das Genre zu bedienen.
"Anton Vogel ist eine zwiespältige Figur"
Und das war bei "Phantastische Tierwesen" genauso?
Es war Wahnsinn zu sehen, wie detailverliebt das gebaut ist. Das ist eben nicht so, dass du da die ganze Zeit vor einem Greenscreen stehst. Der Ausstatter Stuart Craig hat schon mehrere Oscars gewonnen und er und sein Team sind unglaublich. Da steht "Große Halle" und wenn du da reinkommst, ist die riesig und überall hängen fünf Meter lange, schwebende Kronleuchter und gigantische Bilder.
Wer ist Ihre Figur Anton Vogel?
Ich bin der Chef der Zaubererwelt und Vorsitzender der internationalen Konföderation der Zauberer. Die Position, die Grindelwald gerne hätte. In der Position habe ich leider nicht so viel gezaubert, sondern mehr Reden gehalten.
Und welche Rolle nimmt er in diesem Konflikt mit Grindelwald ein?
Er ist eine zwiespältige Figur und die entscheidende Frage, die ich zu Beginn zu klären habe, ist: Darf Grindelwald sich zur Wahl um den Vorsitz der Zaubererwelt stellen? Wird er freigesprochen von seinen Verbrechen, die ihm vorgeworfen werden? Man hat halt Angst, dass Grindelwald immer mehr Anhänger gewinnt und es dann Rumor auf den Straßen gibt. Da das in den 30er-Jahren in Deutschland spielt, gibt es bestimmte Parallelen.
Welche Filmreihe fänden Sie denn noch interessant?
Ich würde gerne einmal den Bösewicht bei "James Bond" spielen. Da kannst du als Deutscher, oder Deutsch-Italiener viel machen. Und ich würde gerne noch einmal mit Quentin Tarantino drehen.
Vielen Dank für das Interview
"Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse" läuft seit dem 7. April in den deutschen Kinos