Über manche Filme, die Hollywood hervorgebracht hat, hält sich bis heute das Gerücht, sie seien "verflucht". Schließlich gab es einige katastrophale Produktionen mit überzogenen Budgets, endlosen Verzögerungen oder gar tödlichen Unfällen am Set. In diese Kategorie dürfte auch der 1954 mit John Wayne gedrehte Film "Der Eroberer" fallen. Der damalige Filmstar spielte darin den Mongolenführer Dschingis Khan. Infolge der Dreharbeiten sollen mehrere Menschen ums Leben gekommen sein. Der Hintergrund erinnert an Christopher Nolans jüngsten Kinoerfolg "Oppenheimer" und macht deutlich, dass sich hinter den Produktionen aus Hollywood echte Schicksale verbergen.

Der Eroberer: Drehort war verseucht

Die Dreharbeiten zu "Der Eroberer" fanden teilweise im US-Bundesstaat Utah statt, ausgerechnet in Windrichtung der rund 200 Kilometer entfernten Nevada Test Site, auf der Atomwaffen getestet wurden. Nur wenige Monate vor den Dreharbeiten zu dem Film mit John Wayne wurde dort eine Atombombe gezündet, die zu einem starken radioaktiven Niederschlag führte. Laut Collider wussten die Filmemacher von den Tests, doch die Regierung versicherte, dass die Produktion unbedenklich sei.

Erst Jahre später zeigten sich die Folgen der Dreharbeiten in der verstrahlten Wüste: Von insgesamt 220 Schauspielern und Crewmitgliedern erkrankten 91 an Krebs, 46 von ihnen starben. Die beteiligten Statisten sind in diesen Zahlen nicht enthalten, sodass die tatsächliche Zahl noch höher liegen dürfte. Unter den Krebsopfern befanden sich auch John Wayne selbst und der Regisseur Dick Powell. Ob ein direkter Zusammenhang mit den Dreharbeiten zu "Der Eroberer" besteht, konnte nie abschließend geklärt werden, da beide auch starke Raucher waren. Mittlerweile ist jedoch bekannt, dass eine erhöhte Strahlenbelastung das Krebsrisiko steigert.

John Waynes Film gehört zu den schlechtesten aller Zeiten

Der Film wird aber nicht nur negativ mit dem Tod von Schauspielern und Crew in Verbindung gebracht, sondern ist auch inhaltlich ein Flop beim Publikum. So taucht er immer wieder in Listen der schlechtesten Filme aller Zeiten auf. Vor allem John Waynes Darstellung des Dschingis Khan wird heftig kritisiert - und das nicht etwa, weil er als weißer Schauspieler einen asiatischen Charakter mimt. Den ewigen Cowboy als berüchtigten Herrscher zu engagieren, war schlichtweg eine Fehlbesetzung, zudem ist "Der Eroberer" langatmig und nicht einmal historisch korrekt. Für sechs Millionen Dollar hätten die Macher kaum einen größeren Flop produzieren können.