Als Alec Baldwin 2021 bei den Dreharbeiten zu seinem Western "Rust" versehentlich die Kamerafrau Halyna Hutchins erschoss, entbrannte weltweit eine Diskussion über die Sicherheit an Filmsets. Denn obwohl die Kinobesucher kaum etwas davon mitbekommen, sind Vorfälle wie dieser für die Filmindustrie keine Seltenheit. Besonders schockierend war in der Vergangenheit ein Unfall am Set, der die Produktionen in Hollywood für immer verändern sollte.
"Twilight Zone"-Ableger: Tödlicher Unfall am Set
Alles begann mit einem hochkarätigen Projekt: Nach dem Erfolg der Horrorserie "Twilight Zone" drehten die vier Regisseure Steven Spielberg, Joe Dante, George Miller und John Landis gemeinsam einen Filmableger. Dieser trug den Titel "Unheimliche Schattenlichter" und war in vier Teile gegliedert, von denen jeder Regisseur einen übernahm. Während der Dreharbeiten zum ersten Teil, bei dem John Landis Regie führte, kam es zu einem dramatischen Unfall.
In einer Filmszene sollte Vic Morrow zwei vietnamesische Kinder aus der Kriegsgefangenschaft retten und über einen Fluss in Sicherheit bringen, während hinter ihnen ein Dorf explodierte und sie von einem Militärhubschrauber verfolgt wurden. Wie die NY Times berichtete, beschädigte die gewaltige Explosion jedoch die Rotorblätter des Hubschraubers, so dass der Pilot die Kontrolle verlor und der Helikopter in den Fluss stürzte. Sowohl Vic Morrow als auch die beiden Kinderdarsteller Myca Dinh Le und Renee Shin-Yi Chen waren sofort tot.
Film von John Landis sorgte für neue Sicherheitsstandards
Als "Unheimliche Schattenlichter" vor 50 Jahren in die Kinos kam, wurde auch die Anklageschrift öffentlich: Regisseur John Landis und vier weitere Crewmitglieder wurden wegen fahrlässiger Tötung angeklagt. Die Ermittlungen hatten ergeben, dass Landis bewusst Sicherheitsstandards missachtet hatte. So habe er wissentlich gegen das kalifornische Kinderarbeitsgesetz verstoßen, wonach die beiden jungen Schauspieler weder nachts noch in der Nähe von Sprengstoff hätten arbeiten dürfen. Außerdem soll er den Hubschrauberpiloten angewiesen haben, besonders tief zu fliegen, und die Explosion zu nah an der Maschine gezündet haben.
Obwohl Landis und seine Kollegen schließlich freigesprochen wurden, hatte der Unfall Konsequenzen. Nach den Todesfällen beschloss die Directors Guild of America neue, strengere Sicherheitsrichtlinien aufzusetzen. Ziel war es, das Unfallrisiko auf Hollywood-Sets zu minimieren. Sparmaßnahmen und Nachlässigkeiten bei Dreharbeiten führen jedoch auch heute noch zu schweren Unfällen.