Achtung, kleiner Spoiler zu "Red Notice" folgt!

Schon seit Jahren spielt Netflix bei Film- und Serienproduktionen ganz vorne mit und so die gesamte Unterhaltungsindustrie aufgemischt. Dabei wird geklotzt und nicht gekleckert und werden Unsummen für neue Projekte ausgegeben. Mit "Red Notice" ist nun einer der teuersten Netflix-Filme überhaupt erschienen mit einem geschätzten Budget von um die 150 Millionen US-Dollar.

In den Hauptrollen sind die drei Superstars Dwayne Johnson ("Fast & Furious"-Reihe), Ryan Reynolds ("Deadpool") und Gal Gadot ("Wonder Woman") zu sehen. Und selbstverständlich gibt es Action und teuer aussehende Drehorte zu bewundern. Das Skript selbst strotzt nur so vor Witzen, aber womöglich wird nicht jeder zünden – einer ganz besonders.

Meta-Witz in "Red Notice": Was ist ein MacGuffin?

Fans von Reynolds und seinen "Deadpool"-Filmen sollten sich damit bestens auskennen: Meta-Humor. Damit sind augenzwinkernde Sprüche und Witze gemeint, die ganz grob gesagt auf einer Realitäts- und Wahrnehmungsebene jenseits der rein filmischen Fiktion operieren und damit auf unsere reale Welt Bezug nehmen, von der die Helden wiederum eigentlich nichts wissen dürften.

Am Ende von "Red Notice" fällt auch solch ein Spruch: Nachdem Nolan (Reynolds) und John (Johnson) den berühmten Eiern von Cleopatra nachgejagt haben, stehen sie ganz kurz bevor, das dritte und letzte endlich zu finden. Aber wie genau sollten sie es in der großen Halle voller alter Nazischätze finden? "Such nach einer Kiste, auf der MacGuffin steht", sagt Nolan an einer Stelle.

Mac-was? Nein, um ein Gericht von McDonald's handelt es sich dabei gewiss nicht. Der Gag spielt nämlich auf die Bezeichnung für Figuren oder Objekte an, die in einem Film in erster Linie dazu da sind, die Geschichte loszutreten oder zusätzlich voranzutreiben. So die kurze Definition eines MacGuffins. Und da es sich bei den wertvollen Schätzen in "Red Notice" tatsächlich um welche handelt, weil sich die gesamte Handlung einzig und allein um sie dreht, können sie auch ruhigen Gewissens als MacGuffins bezeichnet werden. Normalerweise wäre diese Erkenntnis aber dem Diskurs über den Film vorbehalten, aber hier kommt die Metaebene ins Spiel: Den Autoren war offensichtlich mehr als bewusst, was die Eier für die Handlung darstellen und legten kurzerhand Reynolds‘ Figur diesen Kommentar in den Mund für den Filmkenner vor dem Fernseher – Nolan und John selbst haben ja keine Ahnung, dass sie nur fiktionale Personen in einem Film sind.

Welche weiteren Witze in "Red Notice" versteckt sind, kannst du dir ab sofort bei Netflix anschauen. Hier ist der Trailer noch mal: