Im Superhelden-Crossover "Avengers: Endgame" endete eine Geschichte, die sich durch insgesamt 22 Marvel-Filme zog. Seitdem das Marvel Cinematic Universe (MCU) 2008 mit "Iron Man" startete, ist es auf eine beachtliche Größe gewachsen. Neben mittlerweile 24 Filmen (den noch nicht erschienenen "Black Widow" mitgerechnet, der aber bereits fertiggestellt ist) gibt es auch eine Hülle und Fülle an TV-Serien aus dem vielverzweigten Marvel-Kosmos.
Obwohl die Serien inhaltlich selten eng mit den Filmen zusammenhängen, wird doch immer wieder darauf angespielt, dass sie im gleichen Universum stattfinden. Das sorgt jetzt für ein dickes Logikproblem. Denn genau wie in "Avengers: Endgame" thematisiert auch die siebte und letzte Staffel "Marvel's Agents of S.H.I.E.L.D." die Methode, durch die Zeit zu reisen. Doch leider passen die jeweiligen Erklärungen für dieses Phänomen nicht wirklich zusammen …
Zeitreise bei Marvel: So verwirrt "Agents of S.H.I.E.L.D." die Fans
In der siebten Staffel "Marvel's Agents of S.H.I.E.L.D." landen die Helden rund um Phil Coulson (Clark Gregg) durch eine Zeitreise im New York City des Jahres 1931. Während der großen Depression kämpfen sie gegen einen übernatürlichen Gegner und beschäftigen sich mit den Auswirkungen einer Zeitreise. Wie ein neues Video zur siebten Staffel zeigt, erklärt darin Deke Shaw (Jeff Ward) die Regeln hinter Zeitreisen. Daisy (Chloe Bennet) äußert sich daraufhin besorgt wegen des Schmetterlingseffekts.
Denn in "Agents of S.H.I.E.L.D." gelten scheinbar dieselben Zeitreiseregeln, wie Filmfans sie u. a. auch aus "Zurück in die Zukunft" oder den "Terminator"-Filmen kennen. Vereinfacht gesagt: Eine Zeitreise in die Vergangenheit verändert auch die Zukunft, aus der man gekommen ist. Der Schmetterlingseffekt besagt hierbei, dass selbst die kleinste Änderung in der Vergangenheit mächtige Auswirkungen auf die Zukunft haben wird.
Wie war das mit Zeitreisen in "Avengers: Endgame"?
Dies sind aber nicht die Zeitreise-Regeln, wie der Hulk (Mark Ruffalo) sie in "Avengers: Endgame" erklärte. Dort führt er aus, dass jede Zeitreise und jede Änderung, die man in der Vergangenheit macht, eine alternative Zeitlinie beginnt, also keine Auswirkung auf die Zukunft hat, aus der man kam. So war es den Avengers im Film möglich, die zerstörten Infinity Steine aus der Vergangenheit mit in ihre Zukunft zu nehmen, und den Weltraumschurken Thanos (Josh Brolin) zu besiegen.
Ob und wie "Agents of S.H.I.E.L.D." dieses Logikproblem auflösen wird, muss abgewartet werden. Feststeht, dass es nach jetzigem Stand zwei Möglichkeiten zur Zeitreise im MCU gibt – was leider nicht wirklich Sinn ergibt. Besonders ärgerlich: In einer Szene in "Endgame" erklärt War Machine (Don Cheadle) sogar, wie er sich eine Zeitreise vorstellen würde – und nennt dabei "Zurück in die Zukunft" als Beispiel. Der Hulk macht sich dann über diese Vorstellung lustig.