Nach anderen muslimisch geprägten Ländern hat nun auch Algerien die Aufführung des US-Kinohits "Barbie" verboten. Nach Angaben des Nachrichtenportals "24H Algérie" wurde das Aufführungsverbot des Blockbusters mit dessen "Verstoß gegen die Moral" begründet. Auch in Kuwait, im Libanon und in Katar gibt es ähnliche Verbote für die quietschbunte Kultpuppen-Komödie.

"Barbie" enthalte "für ein erwachsenes Publikum bestimmte Szenen"

Der algerischen Website "TSA" zufolge sei der Film "diskret aus den Kinos zurückgezogen worden", da er Anspielungen auf Homosexualität und "für ein erwachsenes Publikum bestimmte Szenen" enthalte. Genauere Angaben zu den Hintergründen des Verbots lieferten die algerischen Behörden bislang nicht.

Homosexualität und Queersein wird in dem Film nicht explizit thematisiert, allerdings finden sich darin zahlreiche subtile Anspielungen auf diese Themen. Zudem wird eine der Film-Barbies von der trans Schauspielerin Hari Nef (30) verkörpert, eine weitere von der lesbischen Komikerin Kate McKinnon (39).

"Barbie" hinterfragt Rollenmodelle

Ein weiterer Grund für den algerischen "Barbie"-Bann dürfte darin bestehen, dass der Film auf ironische Weise klassische Rollenmodelle hinterfragt und das Patriarchat auf die Schippe nimmt. Am Anfang der Komödie herrscht im Barbieland das "Barbiearchat", das der von Ryan Gosling (42) dargestellte Ken schließlich auf ziemlich tölpelhafte Weise versucht, in ein Patriarchat umzuwandeln.