Als "Justice League" im Jahr 2017 ins Kino kam, erwarteten Fans nicht mehr und nicht weniger als ein episches Finale der DC-Trilogie von Zack Snyder. Der Action-erprobte Regisseur hatte mit "Man of Steel" den ikonischen Superhelden Superman neu erfunden und in "Batman v Superman: Dawn of Justice" auf den dunklen Ritter im Fledermauskostüm treffen lassen. In "Justice League" schlossen sich dem dynamischen Duo außerdem die Helden Flash, Wonder Woman, Cyborg und natürlich Aquaman an.

Doch aus dem epischen Finale wurde nichts: Der Film fiel bei Kritik und Zuschauern durch, wurde als zu kurz, lustlos und seicht bemängelt. Doch der Schuldige war vieler Ansicht nach nicht Snyder. Der hatte während der Dreharbeiten seine Arbeit am Film niedergelegt, als sich seine Tochter das Leben nahm. Der "Avengers: Age of Ultron"-Regisseur Joss Whedon wurde von Warner Bros. engagiert, um den Film fertigzustellen ­– und überarbeitete selbst das Script, stellte Szenen um, schrieb Handlungsbögen neu.

Seitdem forderten Fans unter dem Hashtag #ReleaseTheSnyderCut immer wieder, die wahre Version von Zack Snyder sehen zu können. Und tatsächlich: 2021 soll der "Snyder Cut" von "Justice League" das Licht der Welt erblicken.

Der "Snyder Cut" von "Justice League": Was ist anders?

Darüber, wie genau sich der "Snyder Cut" von der Kinofassung von "Justice League" unterscheidet, gibt es verschiedene Berichte. Unter anderem tauchten einst Bilder von Henry Cavill als Superman in einem schwarzen Heldenoutfit auf. Ein solches war im Film allerdings nie zu sehen. Auch fehlte von Willem Dafoe in "Justice League" jede Spur ­– obwohl er Szenen mit Jason Momoa als Aquaman gedreht haben soll. Dafoe nahm seine Rolle im "Aquaman"-Film wieder auf.

Und auch vom Schurken Darkseid, einem intergalaktischen Fiesling, der hinter Steppenwolfs Angriff auf die Erde steckt, war in der Snyder/Whedon-Variante nichts zu sehen. All dies wird sich mit dem "Snyder Cut" ändern, der eine Länge von etwa 4 Stunden aufweisen soll. Unklar ist noch, ob der Film beim neuen Streamingdienst HBO Max als vierstündiger Film oder in Folgen unterteilte Serie erscheinen wird. Fest steht aber: Es wird einiges an Mühe kosten, Snyders Version fertigzustellen. Neue Musik, neuer Schnitt, viele neue Effekte… Laut Branchen-Insidern vom Hollywood Reporter soll die neue Fassung zwischen 20 und 30 Millionen Dollar kosten.

Denkbar wäre auch, dass die Stars wie zum Beispiel Ben Affleck oder Gal Gadot zurückkehren müssen, um neue Dialoge zu filmen oder aufzunehmen. So oder so: Dass nach über drei Jahren Snyder noch die Möglichkeit bekommt, seinen Film nach seinen Vorstellungen zu beenden, dürfte viele überraschen. Die 2017er Fassung hat er nach eigenen Angaben übrigens nie angesehen.