Am 2. April 2020 startet "James Bond: Keine Zeit zu sterben" in den deutschen Kinos. Es wird auf jeden Fall der letzte Bond mit Daniel Craig sein - vielleicht aber auch der letzte überhaupt, der das Licht der großen Leinwand erblicken wird.

Denn wie amerikanische Medien übereinstimmend berichten, steht die legendäre Produktionsfirma MGM, Heimat von 007 und anderen Franchises, zum Verkauf. Mit Netflix und Apple (mit Apple TV+) stehen angeblich große Streamingdienste bereit zur Übernahme. Und das könnte in letzter Konsequenz bedeuten, dass Bond nicht mehr in die Kinos kommt.

MGM, das in der Blütezeit Hollywoods zu den fünf großen Major-Studios gehörte, meldete bereits 2010 Insolvenz an, wurde aber von verschiedenen Hedgefonds gerettet. Die könnten laut US-Medien die Firma mit dem Löwen abstoßen und Streamingdienste das Portfolio von Metro-Goldwyn-Mayer, zu dem auch die Marken "Rocky" und "Mad Max" gehören, übernehmen.

 

Medienwelt im Umbruch: Die großen Sechs

Die MGM-Übernahme steht laut einer Analyse von CNBC im Kontext einer großen Revolution, die gerade im US-amerikanischen Entertainment Business über die Bühne geht. Demnach gibt es sechs große Player, die den Markt unter sich aufteilen und sich gegenseitig mit Inhalten ausstechen wollen: Apple, Amazon, AT&T, Comcast, Disney und Netflix. Mit Apple und Netflix sollen sich mindestens zwei Giganten für MGM interessieren.

Mittelgroße Film- und TV-Firmen wie Sony Pictures, AMC (z.B. "The Walking Dead") oder eben MGM können demnach nur überleben, wenn sie Partnerschaften mit den großen Sechs eingehen.

Bond-Produzentin Barbara Broccoli ist übrigens nicht abgeneigt, mit Netflix zu kooperieren. In einem Interview mit Variety sagte sie vor kurzem, dass sie im Moment Bond zwar noch auf der Kinoleinwand sehe, sich aber den Bedürfnissen des Publikums, das in Richtung Streaming tendiert, anpassen würde.