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"James Bond 25" gewinnt ersten Preis und schreibt damit Geschichte

Daniel Craig in James Bond – 007: Keine Zeit zu sterben
Daniel Craig in "James Bond – 007: Keine Zeit zu sterben" Verleih

Abstand, Masken und Gedenken: Die Grammy-Gala wird geprägt von Corona, Rassismus-Protesten und Vorwürfen gegen die Veranstalter. Über allem strahlt Beyoncé, die eine historische Marke knackt. Und auch "James Bond 25" schrieb Geschichte.

Vorjahres-Abräumerin Billie Eilish bekam den Grammy für die "Aufnahme des Jahres" für "Everything I Wanted" - auch wenn die Sängerin diese Auszeichnung eigentlich lieber bei der ebenfalls nominierten Rapperin Megan Thee Stallion gesehen hätte. "Megan, du verdienst ihn", sagte Eilish. "Du hattest ein unvergleichbares Jahr."

Eilish schrieb übrigens ganz nebenher Grammy-Geschichte: Denn auch ihr Titelsong zum kommenden Blockbuster "James Bond: Keine Zeit zu sterben" wurde ausgezeichnet für den besten Song für Visuelle Medien. Dabei handelt es sich um den ersten Gewinn in der Geschichte der Grammys, der an ein Lied zu einem Film ging, der noch gar nicht veröffentlicht wurde. Bislang konnten sich solche Titel alleine deswegen nicht für den Preis qualifizieren, doch die Coronakrise zog in diesem Punkt eine Änderung des Regelwerkes nach sich. Eilish ist die jüngste Künstlerin, die jemals einen "Bond"-Song singen durfte.

Beyoncé räumt ab

Mit der Rekordzahl von insgesamt 28 Auszeichnungen ist die US-Sängerin Beyoncé zur Königin der Grammys aufgestiegen - und feierte gleichzeitig den allerersten Preis für ihre neunjährige Tochter Blue Ivy.

"Ich weiß, dass meine Tochter zuschaut. Blue - Glückwunsch", sagte Beyoncé bei der knapp vierstündigen, live im Fernsehen übertragenen Gala in der Nacht zum Montag in Los Angeles. "Ich bin so stolz auf dich. Ich bin so stolz, deine Mutter zu sein."

Blue Ivy Carter gewann gemeinsam mit ihrer Mutter in der Kategorie "Bestes Musikvideo" für "Brown Skin Girl". Beyoncé wurde außerdem noch mit drei weiteren Grammys ausgezeichnet und hat damit nun mehr Preise als jede andere Frau in der Geschichte der Grammys eingeheimst.

Die 28. Auszeichnung gewann die 39-Jährige, die mit neun Nominierungen als Favoritin in die Gala gegangen war, in der Kategorie "Beste R&B-Performance" für "Black Parade". "Ich fühle mich so geehrt und bin so aufgeregt", sagte die Sängerin. Es sei eine "magische Nacht". Bislang hatte die US-Bluegrass-Sängerin Alison Krauss mit ihren 27 Grammys den Rekord bei den Frauen gehalten. Die insgesamt meisten Grammys, nämlich 31, hat der 1997 gestorbene ungarisch-britische Dirigent Georg Solti eingesammelt.

Auch alle anderen Preise in den Königskategorien gingen bei der diesjährigen Gala an Frauen: Taylor Swift gewann mit "Folklore" die Auszeichnung für das "Album des Jahres" - und bedankte sich bei den Fans und bei ihrem Freund Joe Alwyn. "Ich hatte die beste Zeit dabei, mit dir in der Quarantäne Songs zu schreiben." Es war bereits ihr dritter Sieg in dieser Kategorie.

Die Live-Gala war stark von der Corona-Pandemie geprägt: Die Auftritte und Preisübergaben fanden auf unterschiedlichen Bühnen statt, zum Teil unter freiem Himmel. Im Publikum saßen - mit teils ausgefallen dekorierten Masken und an weit voneinander entfernt aufgestellten Tischen - nur sehr wenige geladene Gäste, hauptsächlich die Musiker und deren Begleitung.