Bei der Oscar-Verleihung 2020 gewann "1917" drei Oscars, nun kommt der nächste Film über die Schrecken des Ersten Weltkrieges. Daniel Brühl verfilmt als Produzent "Im Westen nichts Neues" neu. Der einflussreiche Anti-Kriegsroman von Erich Maria Remarque wurde ein Jahr nach Erscheinen 1930 erstmals verfilmt, die Hollywood-Produktion gewann den Oscar als Bester Film.
Nun nimmt sich Daniel Brühl als Produzent und Darsteller den Stoff vor. Regie führt Edward Berger ("Jack"), der mit der Benedict-Cumberbatch-Serie "Patrick Melrose" schon internationale Meriten einsammelte. Der Film soll 2021 ins Kino kommen. Es wird die erste deutschsprachige Adaption des Romans, der als eines der meistverkauften Buch in deutscher Sprache überhaupt gilt.
Regisseur Berger über das Original: "Es mag zwar 1918 spielen, aber es spricht direkt zu uns und zeigt die gespannte Lage heute. Es ist ein sehr physischer, das Nervensystem ansprechender, sehr moderner Film, der noch nie aus der Perspektive meines Landes erzählt wurde".
Im Westen nichts Neues: Die Story
Deutschland mitten im Ersten Weltkrieg. Paul Bäumer meldet sich, angespornt von den vaterländischen Phrasen seines deutschnationalen Lehrers, zusammen mit seinen Klassenkameraden freiwillig zum Militär. Dort weicht die Kriegsbegeisterung indes schnell allgemeiner Ernüchterung: Die noch halbwüchsigen Oberschüler werden von ihrem sadistischen Ausbilder Himmelstoß zunächst entwürdigend gedrillt, bevor sie an die Front abkommandiert werden. Dort wird sich Bäumer angesichts des Todes seiner Freunde, die im Namen von Volk und Vaterland nacheinander verheizt werden, der Sinnleere von Krieg und Hurra-Patriotismus zwar bewusst, doch auch er kann der Todesmaschinerie nicht entrinnen.
Wie der Roman wurde auch die Verfilmung von den zu dieser Zeit erstarkenden Nationalsozialisten als undeutsch und wehkraftzersetzend angefeindet, sie sprengten Aufführungen, indem sie im Kino Rauchbomben zündeten und Mäuse losließen. 1979 erschien im amerikanischen Fernsehen eine zweite, ebenfalls gelungene Verfilmung.