Sex, Privatsphäre und Pressefreiheit: Der Fall Bollea gegen Hawker hielt die USA zwischen 2012 und 2016 in Atem. Was war passiert? Die Klatschwebsite Gawker veröffentlichte 2012 ein Sexvideo von Terry Gene Bollea, besser bekannt als Hulk Hogan. Das Sextape aus dem Jahr 2006 zeigt den ehemaligen Wrestler beim Geschlechtsverkehr mit der Frau seines besten Freundes, dem umstrittenen Radio-DJ Bubba the Love Sponge.

Hogan verklagte Gawker Media wegen der Verletzung seiner Privatsphäre. Nach längeren juristischen Streitigkeiten bekam der Catcher im Mai 2016 eine Entschädigungssumme von 140 Millionen US-Dollar zugesprochen. Gawker ging darüber pleite. Der Fall löste hitzige Debatten über das Verhältnis von Privatsphäre und Pressefreiheit aus.

Noch brisanter wurde der Fall durch die Tatsache, dass der PayPal-Gründer Peter Thielwohl Hogans Klage finanziell unterstützte. Der Investor wurde 2007 von Gawker gegen seinen Willen als homosexuell geoutet. Der Milliardär suchte jahrelang nach einem Weg, sich an der Website zu rächen. Für ihn war die Causa Hogan ein gefundenes Fressen.

Es war nur eine Frage der Zeit, bis der bunte und prominent besetzte Fall die Neugier von Filmmemachern weckte. Francis Lawrence, der Regisseur von "Tribute von Panem" und "Red Sparrow", wird laut Hollywood Reporter nun einen Film inszenieren, der auf dem Sachbuch "Conspiracy: Peter Thiel, Hulk Hogan, Gawker, and the Anatomy of Intrigue" basiert. Das Skript verfasst Charles Randolph, der mit dem Drehbuch zu dem Finanzkrisenthriller "The Big Short" gezeigt hat, dass er komplexe Themen in unterhaltsame Filme verwandeln kann.

Lawrences Film ist nicht der einzige, der gerade über Bollea vs. Gawker in der Mache ist. Geplant ist außerdem ein Film von "Modern Family"-Autor Jason Winer und eine Miniserie. Die Dokumentation "Nobody Speak: Hulk Hogan, Gawker and Trials of a Free Press" debütierte bereits 2017 beim Filmfestival Sundance.