Über den Verlauf von acht Filmen und sieben Büchern ist Draco Malfoy (Tom Felton) der Widersacher von Hauptfigur Harry Potter (Daniel Radcliffe). Er hänselt, quält, kämpft sogar im Duell gegen ihn und schlägt sich auf die Seite von Voldemort. Harry hat allen Grund ihn zu hassen, aber in einer Szene des finalen Films "Die Heiligtümer des Todes Teil 2" gibt es eine rausgeschnittene Szene, die Malfoy ganz anders dastehen lässt. So eine Szene hatte Hermine übrigens auch – allerdings mit einer anderen Bedeutung.
Draco Malfoy rettet Harry das Leben
Wer die Filme kennt, kann einen erstaunlichen Blick in das Innere von Malfoy werfen. Über quasi sechs Teile hinweg ist er zuerst ein Bully, der Potter ständig rumschubst und mit ihm aneinandergerät. In "Der Halbblutprinz" führt er schließlich die Befehle der Todesser aus und bringt diese in Hogwarts rein. Das kostet Dumbledore das Leben, auch wenn Malfoy ihn nicht tötet, wie er es eigentlich versprochen hatte. Beginnt hier Malfoys Fassade schon zu bröckeln? Bekommt er erste Zweifel an seiner Mission für den dunklen Lord?
Bis zum Schluss ist nicht klar, wo Malfoy genau steht. Seine Eltern verlassen die dunkle Seite der Magie schließlich nachdem Voldemort besiegt ist, auch weil seine Mutter sich so um ihren Sohn sorgt. Im ersten Teil von "Die Heiligtümer des Todes" gibt es aber einen noch viel tieferen Eindruck in Dracos Wesen dank Schauspieler Tom Felton. Als Draco ihn im Anwesen seiner Eltern identifizieren soll, da Harry etwas entstellt ist, zögert er. Harry schaut Draco an, wie um ihm zu sagen, dass dieser ihn nicht verraten soll und für einen Moment funktioniert es anscheinend.
Dieser völlig andere Blickwinkel auf Draco gipfelt in einer rausgeschnittenen Szene des achten Films. Als Harry vor dem finalen Kampf Voldemort gegenübersteht, ist er unbewaffnet. In der besagten Szene, rennt Draco los und wirft ihm einen Zauberstab zu und rettet Harry so nicht nur das Leben, sondern verrät Voldemort. Ohne die Szene ist nicht ersichtlich, wo Harry plötzlich den Zauberstab herhat. In der gesamten Entwicklung der Figur über die acht Filme, wäre es eine äußerst befriedigende Entscheidung gewesen, Malfoy schließlich an diesen Punkt zu sehen. Eine finale Wendung, die den Blick auf die Figur völlig verändert hätte. So haben sich die Macher offenbar für ein offeneres Ende in Sachen Draco Malfoy entschieden.