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"Harry Potter"-Filme: Warum Slytherin den Hass nicht verdient hat, den es bekommt

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Ist Slytherin bei "Harry Potter" wirklich so schlimm? Eigentlich nicht. Warner Bros.; Montage: TV Spielfilm

Die "Harry Potter"-Filme werden geliebt, die Bücher ebenso. Allerdings gibt es an einigen Stellen immer noch Klärungsbedarf, weil die Filme nicht unbedingt vollständig abbilden, was die Bücher versprechen. Zum Beispiel beim Haus "Slytherin".

Unter Fans von "Harry Potter" ist eine Frage stets beliebt: Welches Haus bist du? Zur Erklärung: Die Zaubererschule Hogwarts besteht aus vier Häusern, die alle unterschiedliche Eigenschaften innehaben. Die Schüler werden zu Beginn ihrer Schullaufbahn vom Sprechenden Hut einem der Häuser zugewiesen: Gryffindor, Hufflepuff, Ravenclaw oder Slytherin. Der Hut entscheidet allerdings nicht nur anhand der Charaktereigenschaften der Zauberlehrlinge, sondern berücksichtigt dazu noch ihre Wünsche. Wer die Bücher nicht kennt, kann sich jedoch im Verlauf der Filme schon fragen: Warum schließt niemand das Haus Slytherin einfach? Da gibt und gab es schließlich nur böse Schüler. Ganz so einfach ist es nicht.

Slytherin ist besser als sein Ruf

Als Harry Potter von den Häusern erfährt, bevor er den Hut aufgesetzt kriegt, beschließt er in den Filmen, dass er auf keinen Fall nach Slytherin will. Er sagt es dem Hut und dieser hört auf ihn, schickt ihn nach Gryffindor – obwohl er überlegt hatte, ihn Slytherin zuzuordnen. Dass der Hut ein Lied singt, in dem die Häuser vorgestellt werden, gibt es im Film auch nicht. Dort heißt es: "In Slytherin weiß man noch List und Tücke zu verbinden, doch dafür wirst du hier noch echte Freunde finden." Wenn Harry noch nichts über Slytherin gewusst hätte, wären das alle seine Informationen gewesen – und dass Draco Malfoy und Grabbe und Goyle in Slytherin gelandet sind.

Der Hut sagt nichts von böse oder gemein oder Voldemort. Es stimmt natürlich, dass Slytherin mit Tom Riddle und diversen Todessern wie Bellatrix Lestrange eine relativ schlechte Bilanz hat, was die Absolventen angeht. Kommt das von den Eigenschaften "List und Tücke", die der Hut schon genannt hat? Vielleicht. Aber positive Merkmale gibt es ebenfalls: Slytherin-Schüler gelten im Vergleich zu den anderen als ambitioniert und selbstbewusst. Die beste Eigenschaft dürften für viele aber der Hang zum Anführen sein. Allerdings bekommen Zuschauer der Filme all diese Informationen über die Filme hinweg nicht.

Es gab auch gute Slytherin-Schüler

Ebenfalls ein wichtiger Punkt, der vor allem Harry Potter fast nach Slytherin geschickt hätte, ist Loyalität. Das Haus hat auch Absolventen, die Gutes für die Welt von "Harry Potter" geleistet haben. Severus Snape ist einer von ihnen und Horace Slughorn, trotz seines Horkrux-Fehltritts, war ein sehr guter Lehrer. In "Phantastische Tierwesen" ist Leta Lestrange ebenfalls eine Slytherin und Verbündete von Newt, dass sie ins Böse abdriftet, passiert erst danach. Das Haus von Salazar Slytherin hat den Hass, den es in den Filmen bekommt, schlicht nicht verdient.