Das monumentale Historienepos à la "Spartacus" oder "Ben Hur" lag schon eine ganze Weile brach, ehe im Jahr 2000 "Gladiator" in die Kinos kam und alles veränderte. Inszeniert von Regiemeister Ridley Scott ("Alien", "Blade Runner") wurde das Spektakel zu einem kommerziellen wie künstlerischen Erfolg: 460 Millionen US-Dollar wurden weltweit eingespielt, zudem gab es fünf Oscars, u. a. für den Besten Film und den Besten Hauptdarsteller Russell Crowe.

Auch 20 Jahre nach seinem Erscheinen ist der Blockbuster noch immer sehr beliebt. Aktuell befindet sich eine Fortsetzung in Planung, aber bis diese erscheint, werden noch einige Jahre vergehen. Bis dahin kann man sich aber noch einmal das Original anschauen, zu dem wir einige interessante Fakten zusammengestellt haben.

"Gladiator" sollte ganz anders enden

Gladiator Maximus (Crowe) stirbt am Ende des Films den großen Heldentod. Zuvor hat ihn der machsüchtige Commodus (Joaquin Phoenix) schwer verletzt, in der Hoffnung, in einem direkten Duell siegen zu können. Doch daraus wird nichts, seine Herrschaft geht zu Ende und Maximus wird im Tod mit seiner Frau und seinem Kind wiedervereint.

Wie Hauptdarsteller sich vor Kurzem erinnert hat, war aber während der Dreharbeiten noch nicht ganz klar, dass seine Figur sterben wird. Erst im Laufe der Produktion kristallisierte sich ihr Schicksal endgültig heraus, wobei Crowe und Ridley Scott einer Meinung waren.

Russell Crowes "Teletubby"-Haar

Verleih

Der Helm des Verderbens: Russell Crowe in "Gladiator"

Für den Film trug Russell Crowe einen passenden Helm, der natürlich zum Kostüm passte und auch schlichtweg cool aussieht. Aber: "Dieser Helm war voller statischer Elektrizität und jedes Mal, wenn ich ihn abnahm, standen meine Haare auf". Filmemacher Scott hatte aber eine Lösung parat und filmte seinen Star einfach in einer Großaufnahme, wodurch seine "Teletubby"-Haarpracht in der betreffenden Szene nicht sichtbar wurde.

Ralf Moellers Gage

Verleih

Ralf Moeller (links hinter Crowe), Russell Crowe (vorne Mitte) und Djimon Hounsou (rechts von Crowe) in "Gladiator"

Der deutsche Schauspielexport Ralf Moeller stand als Muskelpaket Hagen bei "Galdiator" vor der Kamera und verriet, dass er für seinen Part einst 250.000 US-Dollar bekommen habe. Nach Abzug der Steuern und weiterer Kosten blieb aber davon nur noch etwa die Hälfte übrig.

Joaquin Phoenix erschreckte Connie Nielsen zu Tode

Verleih

Connie Nielsen und Joaquin Phoenix in "Gladiator"

In einer gemeinsamen Szene mit Co-Star Connie Nielsen brüllt Joaquin Phoenix den Satz "Am I not merciful"? Die Zeile stand gar nicht im Drehbuch, Phoenix improvisierte sie schlichtweg beim Dreh. Nielsen war nicht darauf vorbereitet, weshalb ihr verängstigter Gesichtsausdruck im Film tatsächlich echt und nicht gespielt ist.

Tiger King

Verleih

Mit echten Tigern: Szene aus "Gladiator"

Während der Dreharbeiten befanden sich tatsächlich fünf echte Tiger am Set von "Gladiator" für die große Kampfszene mit ihnen. Ein mit Betäubungspfeilen ausgerüsteter Tierarzt war extra für den Notfall zur Stelle. Russell Crowe musste auch jederzeit mindestens viereinhalb Meter Abstand von den Tieren halten.

Russell Crowes Zuhause

In einer Szene beschreibt Maximus ganz spezifisch sein Heim, insbesondere die Küche und den Geruch darin. Superstar Crowe improvisierte diesen Part, indem er sein echtes Zuhause in Australien beschrieb.

Oliver Reeds Tod

Verleih

Oliver Reed und Russell Crowe in "Gladiator"

Schauspieler OIiver Reed, der im Film Proximo spielt, starb nur drei Wochen vor dem Ende der Dreharbeiten. Aufgrund einer Klausel hätten Scott und sein Team alle Szenen mit seiner Figur mit einem neuen Darsteller drehen können, für die Kosten wäre dann die Versicherung aufgekommen. Allerdings waren die meisten Darsteller und Crewmitglieder schon sehr erschöpft. Scott wollte Reed auch nicht aus dem Film schneiden und von daher kamen Doubles und Computereffekte zum Einsatz, um Proximos Reise im Film zu Ende zu bringen.

Echte Wunden

Verleih

Das Pferd war schuld: Szene aus "Gladiator"

Nach der großen Eröffnungsschlacht kann man in Crowes Gesicht deutliche Wunden sehen. Dabei handelt es sich nicht etwa um die überzeugende Arbeit von Make-up-Künstlern, sondern um echte Verletzungen. Das Pferd, auf dem Crowe für die Sequenz ritt, erschrak nämlich und rannte mit ihm auf dem Rücken durchs Geäst. Das war aber noch nicht alles: Während der Arbeiten zu den vielen Kampfszenen im Film brach sich Crowe einen Fuß, einen Hüftknochen, verletzte seinen Bizeps und seine Achillessehne und verlor nach einem Kampf das Gefühl in seinem rechten Zeigefinger – für zwei Jahre!

Tiere aus dem Zoo

Ursprünglich war geplant, zahlreiche Tiere für die Produktion in Marokko einfliegen zu lassen. Da aber in dem Land diesbezüglich strikte Auflagen gelten, wurden sie kurzerhand von einem örtlichen Zoo ausgeliehen.

Historisch absichtlich falsch

Verleih

Der Daumen, der über Leben und Tod entscheidet: Joaquin Phoenix in "Gladiator"

Im Film gilt: Wenn Commodus seinen Daumen nach oben dreht, wird das Leben des entsprechenden Gladiators verschont. Zeigt der Daumen nach unten, so wird der Kämpfer getötet. In Wahrheit war es aber genau andersherum. Den "Gladiator"-Machern war der Umstand voll bewusst, doch um das Publikum nicht zu verwirren, entschieden sie sich für die Änderung.