Achtung, es folgt ein kleiner Spoiler zu "The King of Staten Island"

Es ist schon ein Ereignis, wenn in Zeiten der Coronakrise ein neuer Film ins Kino kommt. Wenn dann auch noch namhafte Stars wie zum Beispiel Marisa Tomei ("Spider-Man: Homecoming") oder Steve Buscemi ("Boardwalk Empire") mitspielen, umso besser.

Mit "The King of Staten Island" meldet sich jedenfalls Komödienspezialist Judd Apatow ("Immer Ärger mit 40", "Dating Queen") mit einem sehenswerten neuen Werk zurück, das auf dem Leben des jungen Komikers Pete Davidson basiert, der eine fiktionalisierte Version seiner selbst in der Hauptrolle spielt. Dabei geht es um Scott, der mit 24 noch bei seiner Mutter lebt und nicht so recht weiß, was er mit seinem Leben anfangen will. Tätowierer möchte er eigentlich werden, doch über Talent verfügt er nicht. So vertreibt er sich die Zeit mit seinen Freunden und Drogen – doch die seelischen Wunden, verursacht durch den frühen Tod seines Vaters, belasten ihn immer mehr.

Im Interview mit TVSPIELFILM.de sprach Regisseur Apatow u. a. auch über das Thema psychische Gesundheit und wie sich das im Drehbuch und letztendlich im Film ausdrückt.

Judd Apatow: "Das habe ich noch nicht oft gesehen"

Protagonist Scott leidet in "The King of Staten Island" unter ADHS, was auch direkt im Film zur Sprache kommt und was sein Handeln in vielerlei Hinsicht bestimmt. Natürlich darf ein solch sensibles Thema nicht einfach auf die leichte Schulter genommen werden. Doch wie geht man ein solches Projekt mit Hinblick auf diese Problematik an? Und wie schreibt man dementsprechend ein Skript? Judd Apatow ließ sich dazu Folgendes entlocken:

"Scott erwähnt ja, dass er darunter leidet und wir wollten betonen, dass Personen deshalb beizeiten unter einem geringen Selbstwertgefühl leiden. Oftmals handelt es sich um sehr intelligente Personen, die Probleme haben, sich auf etwas zu konzentrieren, das sie nicht interessiert. Es gibt also immer Kinder, die zum Beispiel in der Schule Probleme mit bestimmten Fächern haben, sei es eine Sprache oder Mathematik. Und dadurch sind sie dann auch sehr hart zu sich selbst.

Im Film haben wir also diese Sequenz, in der Scott seine Schwester an der Uni besucht und man sieht dann, dass er sich wünscht, auch aufs College gehen zu können und die dafür notwendige Aufmerksamkeit zu haben, um diese Richtung einzuschlagen. Aber es ist eine wirklich harte Erfahrung für ihn, es nicht zu können und das macht ihn auch sehr wütend - die Erkenntnis, dass sein Leben eben nicht so einfach ist, wie es bei den anderen zu sein scheint. Ich habe diese Probleme noch nicht sehr oft in Filmen und im Fernsehen gesehen und ich denke, das ist ein sehr wichtiger Aspekt des Films."

Ob Apatow und seinen Stars die Darstellung dieses sensiblen Themas geglückt ist, können interessierte Filmfans ab dem 30. Juli 2020 überprüfen. Dann nämlich startet "The King of Staten Island" in deutschen Kinos. Gleichzeitg wird die Komödie als VoD zur Verfügung gestellt.