Hollywood gilt als Traumfabrik für Filme und Serien. Alle großen Produktionsfirmen haben dort ihren Sitz. In riesigen Studios entstehen beliebte Filme und Serien fürs Fernsehen und die ganz große Leinwand. Verantwortlich für die Produktionen sind dabei Tausende von Arbeitern, die hinter den Kulissen für einen reibungslosen Ablauf sorgen und die in Gewerkschaften organisiert sind.  

Die größte dieser Gewerkschaften, die International Alliance of Theatrical Stage Employees, Moving Picture Technicians, Artists an Allied Crafts (IATSE) kämpft nun mit ihren Mitgliedern für gerechtere Löhne und ist bereit, dafür auch einen Streik einzuläuten. Da die Verhandlungen bisher zu keinem Ergebnis geführt haben, wird ein Streik in der gesamten Branche immer wahrscheinlicher. Das hätte verheerende Auswirkungen auf aktuelle Filme und Serien.  

Gewerkschaften haben Hollywood in der Hand

Um in einem der großen Studios in Hollywood arbeiten zu dürfen, ist es Pflicht, Mitglied in einer der Gewerkschaften zu sein. Vom Make-Up bis zur Tontechnik hat jede Abteilung eine eigene Union, in der sich die Arbeiter organisieren.  

2007 rief die Writers Guild of America zu einem Streik in Hollywood auf, in dessen Folge viele Produktionen zum Erliegen kamen. Serien wie "24" mussten ganze Staffeln um ein Jahr verschieben, weil es an Drehbüchern fehlte. Die Proteste dauerten bis 2008 an. Die Gewerkschaften der Filmindustrie sind mächtig und der nun drohende Streik könnte der größte seit 2007 werden. 

Netflix und Co.: Vor allem Serien könnten betroffen sein

Da fast alle Arbeiter der Filmindustrie in Gewerkschaften organisiert sind, könnte dies schon bald verheerende Auswirkungen auf die großen Studios haben. Betroffen wären unter anderem Disney, Netflix, Warner und auch Amazon. Sie alle besitzen Studios in Hollywood, in denen laufende Produktionen stattfinden.  

Sollte es nicht zu einer Einigung kommen und der Streik tatsächlich umgesetzt werden, dann sind Produktionen in diesen Studios gefährdet. Vor allem US-Dailys und andere Produktionen, die mit geringem Vorlauf produziert werden, könnten davon betroffen sein.