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"Greatest Showman": Hugh Jackman ist der geborene Entertainer

Greatest Showman: Hugh Jackman ist der geborene Entertainer
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Jeder weiß, dass er seine Krallen ausfahren kann. Hugh Jackman ist als der "X-Men"-Wolverine berühmt geworden. Doch in seinem neuesten Kinofilm beweist der Schauspieler auch Entertainer-Qualitäten.

Er kann singen. Er kann tanzen. Er kann schauspielern. Hugh Jackman wurde für die Bühne geboren. Genauso wie der Zirkus­direktor P. T. Barnum, den der 49-Jährige in seinem neuen Musicalfilm "Greatest Showman" (zur Filmkritik) verkörpert. Mit TV SPIELFILM sprach der Australier, der durch seine Rolle als Logan in "X-Men" zum Weltstar wurde, über seinen ersten Besuch in der Manege und warum er in Hollywood immer in die Hocke gehen muss.
Mr. Jackman, können Sie sich noch an Ihren ersten Zirkusbesuch erinnern?
Hugh Jackman: Meine erste Erinnerung habe ich an den Circus Oz. Das war der erste Zirkus ­weltweit, der komplett auf Tiernummern verzichtete. Ich war damals mit meinem Vater da und kann mich noch sehr gut an die Clowns erinnern, die eigentlich gar nicht so lustig waren.

Ihr Vater war es doch auch, der Ihnen immer sagte, Sie seien zu ­zimperlich.
Ich bin bis heute noch sehr empfindlich. (lacht) Als ich ihm damals sagte, ich wolle Schauspieler werden, fand er das toll. Er sagte aber auch, ich sei eigentlich zu dünnhäutig für den Job. Ich war da ­anderer Meinung, aber ­irgendwie hatte er auch recht. Kritiken zu meinen Filmen lese ich kaum, weil ich genau weiß, dass ich mich nur an die Verrisse erinnern werde.

In Ihrem neuen Film ­spielen Sie den "Greatest Showman" P. T. Barnum. Wann haben Sie den Entertainer in sich entdeckt?
Mit fünf oder sechs Jahren habe ich im Schul­theater mal bei "Camelot" mitgespielt. Da habe ich mich sehr wohlgefühlt, obwohl mir an einer Stelle die zu große Krone ins Gesicht gerutscht ist. Was für ein Desaster! Aber die Leute haben herzlich
gelacht.

Ihre Figur schart in dem Film für einen Zirkus allerlei kuriose Charaktere um sich.
Eigentlich unterscheidet sich diese Situation gar nicht so sehr von der Welt der X-Men. Ich meine ­diese Idee, dass etwas Besonderes an dir nichts ist, für das man sich schämen muss.

Haben Sie sich selbst je wie ein Außenseiter
gefühlt?

Als Teenager dachte ich wie jedes andere Kind auch, ich sei irgendwie anders. Damals habe ich so ungefähr sechs Monate gebraucht, bis ich mir selbst eingestehen konnte, dass die Schauspielerei und das Tanzen meine Leidenschaften sind. Unabhängig davon, was andere darüber denken.

Sind Sie selbst auch etwas seltsam?
Mir wurde am Anfang in Hollywood gesagt, dass meine Größe (1,88 m) ein Problem sei. Außerdem solle ich nicht tanzen, singen und gleichzeitig schauspielern. Die Leute wollen wissen, ob du ein Actionheld oder der Typ vom Theater bist. Heute gefällt den Menschen, dass ich von allem etwas kann.

Wie haben Sie das mit der Größe in den Griff ­bekommen? Sie können ja nicht kleiner werden.
Ich gehe immer in die ­Hocke. Das ist gut für die Beine. Zwölf Stunden am Stück, kein Problem.

Im Film wird viel ge­sungen und getanzt. Was
war die anstrengendste Nummer?

Am schwierigsten war das Stück "Come Alive". Die Szene hat meinen alten Beinen alles abverlangt, und unser toller Choreograf ist auf keine meiner Beschwerden eingegangen. (lacht) Außerdem habe ich bei dem Song den wohl höchsten Ton meiner Karriere gesungen.

Welche Rolle spielt das Tanzen in Ihrem Leben?
Früher in Australien standen die Frauen bei Veranstaltungen immer in der Mitte der Tanzfläche und alle Männer am Rand. Ich war achtzehn und dachte nur: wie verrückt! Ich wollte gern tanzen. Meine Frau sagt, dass der Moment, in dem sie mich das erste Mal tanzen sah, elementar für unsere Beziehung war. Zum Glück habe ich da nicht "La Macarena" zum Besten ge­geben.