Im Weihnachtsprogramm der öffentlich-rechtlichen Sender darf auch in diesem Jahr ein Klassiker nicht fehlen: "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel". Kaum ein Märchenfilm flimmert in der Adventszeit so häufig über die Bildschirme wie Václav Vorlíčeks Kultfilm aus dem Jahr 1973, in dem Aschenbrödel (Libuše Šafránková) von ihrer bösen Stiefmutter und deren Tochter tyrannisiert wird und nach einer Begegnung mit dem Prinzen einen Schuh verliert. Doch wer glaubt, dass dieser Weihnachtsklassiker auf der Geschichte über Aschenputtel von den Gebrüdern Grimm basiert, liegt falsch - tatsächlich diente ein anderes Märchen als Vorlage für den Film.

Hier findet ihr das komplette TV-Programm zur Weihnachtszeit.

"Über Aschenputtel": Film-Vorlage stammt aus Tschechien

Die Vorlage für "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" lieferte das tschechische Märchen "O Popelce" (dt. "Über Aschenputtel") von Božena Němcová. Es entstand in den 1840er Jahren, etwa drei Jahrzehnte später als "Aschenputtel", und ist eine Abwandlung des Märchens von Jacob und Wilhelm Grimm.

Der größte Unterschied zur Version der Gebrüder Grimm sind die drei Haselnüsse, die von der Autorin als Wunschobjekte hinzugefügt wurden. Im Märchen "Aschenputtel" dient ein Baum auf dem Grab der Mutter als Wunscherfüller. Auch gibt es im tschechischen Märchen nur noch eine Stiefschwester statt zwei.

Auch "Cinderella" basiert nicht auf "Aschenputtel"

Die Brüder Grimm haben die Geschichte von dem armen Mädchen ebenfalls nicht ganz aus der Luft gegriffen. Bereits 1697 schrieb der französische Schriftsteller Charles Perrault das Märchen "Aschenputtel oder der kleine Glasschuh", auf das einige Motive des Grimm'schen "Aschenputtel" zurückgehen. Die Disney-Verfilmung "Cinderella" basiert ebenfalls auf dem französischen Märchen.