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Drei Haselnüsse für Aschenbrödel: Die Wahrheit hinter dem Klassiker

Hat es Aschenbrödel wirklich gegeben? Und wie realistisch ist es, dass der Prinz sie anhand ihres Schuhs wiederfindet? Wie viel Wahres an dem Weihnachtsklassiker tatsächlich dran ist.

"Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" gilt in vielen deutschen Haushalten als der Weihnachtsfilm schlechthin. Auch in diesem Jahr gibt es wieder zahlreiche Gelegenheiten, den Klassiker im Fernsehen zu sehen. Dass die Geschichte mit Libuše Šafránková auf einem Märchen basiert, dürfte hinlänglich bekannt sein. Aber wie viel Realität steckt eigentlich in "Aschenbrödel"? Moderatorin Clarissa Corrêa da Silva hat sich für die ARD auf eine "Märchenreise" begeben und nachgeforscht.

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Weihnachtsklassiker: Hat es "Aschenbrödel" wirklich gegeben?

Die Spuren von "Aschenbrödel" führen Corrêa da Silva nach Tschechien. Dort schrieb Božena Němcová in den 1840er Jahren das Märchen "O Popelce" (deutsch: "Über Aschenbrödel"), das als Vorlage für den Kultfilm diente. Ein Teil der Dreharbeiten fand auch in der Tschechischen Republik statt, genauer gesagt auf der Burg Švihov unweit der deutschen Grenze. Der Geschichte nach lebte Aschenputtel auf dem Gutshof.

Auch wenn das Märchen nicht auf einer wahren Begebenheit beruht, gibt es doch einige Parallelen zur Realität. Zum Beispiel zwischen Aschenputtel und der Schriftstellerin Němcová. Wie ihre Märchenfigur hatte auch sie kein leichtes Leben, wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf und musste sich sogar gegen häusliche Gewalt wehren. Wie die spätere Prinzessin ließ auch sie sich jedoch nicht entmutigen. Zudem entspricht der im Film dargestellte Alltag der Protagonistin der damaligen Lebensrealität vieler Frauen: Sie waren für die Hausarbeit zuständig, mussten stundenlang Wäsche wringen und bürsten und Wasser in Eimern schleppen.

Drei Haselnüsse für Aschenbrödel: So realistisch ist die Geschichte um den Schuh

Im Film erkennt der Prinz seine Auserwählte schließlich an ihrem Schuh, den sie auf dem großen Ball verloren hat. Aber wie realistisch ist es, dass ein Schuh nur einem Menschen passt? Im Deutschen Schuhmuseum gibt Museumsdirektor Carl-August Seibel die Antwort: "Früher waren das individuell, einzeln angefertigte Schuhe". Denn bis zur Einführung der industriellen Fabrikation wurden Schuhe nach Maß hergestellt. Dafür gab es sogenannte Leisten, die dem Fuß nachempfunden waren und individuell angepasst wurden. Die Idee, einen Menschen anhand seines Fußes zu identifizieren, war also gar nicht so schlecht.

Die "Märchenreise" zu "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" ist in der ARD Mediathek abrufbar.