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Dirty Dancing: Von wegen Johnny - der wahre Held des Films ist jemand ganz anderes

Der Film aus 1987 ist ein richtiger Kult-Klassiker. Es geht um die legendäre Liebesgeschichte von Johnny und Baby, die aus verschiedenen Verhältnissen stammen. Aber nicht Johnny ist der Held der Geschichte, der Ruhm gebührt eigentlich jemand anderem.

Die Liebesgeschichte von Johnny (Patrick Swayze) und Baby (Jennifer Grey) aus "Dirty Dancing" ist eine der bekanntesten überhaupt. Die beiden lernen sich im Ferienresort kennen und lieben, aber nicht ohne Schwierigkeiten, denn sie sind aus unterschiedlichen Verhältnissen. Johnny und Babys Geschichte sorgt für unvergessliche Bilder von Hebefiguren, Wassermelonen und einem rosa Kleid, doch die Hauptfiguren sind trotz ihrer Bekanntheit nicht die wahren Helden der Geschichte. Dieser Ruhm gebührt jemand anderem.

Der Held spielt eigentlich eine Nebenrolle

Baby ist im Urlaub in Kellermans Resort mit ihren Eltern Jake (Jerry Orbach) und Marjorie Houseman (Kelly Bishop) und ihrer Schwester Lisa (Jane Brucker). Durch ihr sich anbahnendes Verhältnis mit Johnny leidet Babys Bindung mit ihrem Vater. Dieser ist erfolgreicher Arzt und macht seine Rolle als Vater auch ziemlich gut. Trotzdem scheint er nicht begeistert von der Verbindung zu sein, augenscheinlich wegen des Klassenunterschiedes zwischen den beiden. Das sorgt auch dafür, dass Baby ihren Vater anders wahrnimmt und sich im Laufe des Films von ihm entfremdet.

Das ist der eigentliche Held in "Dirty Dancing"

Obwohl Dr. Jake Houseman bei seiner Tochter zwischendurch schlechter wegkommt, ist er eine unscheinbare Nebenfigur, der mehr Ruhm gebührt. Man mag ihn oft als einen Gegenspieler wahrnehmen, der voreingenommen gegenüber der Beziehung seiner Tochter ist, aber man sieht auch fürsorgliche Gespräche zwischen den beiden. Ob Dr. Houseman ein Problem mit Johnnys sozialem Stand hat oder nicht – es ist irgendwo verständlich, dass er der Verbindung erst mal kritisch gegenübersteht. Johnny ist schon älter als Baby. Vermutlich nicht besonders viel, aber mehrere Gespräche lassen darauf hindeuten, dass Baby noch zur Schule geht und daher höchstwahrscheinlich noch minderjährig oder gerade erst volljährig geworden ist. Johnny muss schon in seinen Zwanzigern sein. Die Treffen liefen auch hauptsächlich hinter dem Rücken von Babys Eltern ab, was die Sache natürlich nicht vertrauenswürdiger macht.

Der Fakt, dass er ein besserer Vater ist als gedacht, macht ihn aber noch nicht zum Helden der Geschichte. In einer Nebengeschichte des Films ist Johnnys ehemalige Tanzpartnerin Penny ungewollt schwanger, weshalb sie ausfällt und Baby für sie einspringt. Sie entscheidet sich für eine Abtreibung, obwohl ihr das Geld fehlt. Baby hilft ihr aus und bittet ihren Vater um 250 Dollar. Dieser gibt ihr einen Vertrauensvorschuss und fragt nicht, wofür es ist unter der Voraussetzung, dass es sich um nichts Illegales handelt. Abtreibungen sind allerdings zu diesem Zeitpunkt verboten, weshalb Baby lügt, um das Geld zu bekommen.

Die Abtreibung läuft schief und Penny ist in einem kritischen gesundheitlichen Zustand, woraufhin Dr. Houseman ohne zu zögern zur Hilfe kommt und ihr Leben rettet. Auf Baby ist er sauer, da sie durch ihre Lüge Pennys Leben und seine Karriere aufs Spiel gesetzt hat. Er geht auch direkt davon aus, dass Penny von Johnny schwanger sein muss, was sein Bild auf die Beziehung verhärtet. Dennoch ist er am Ende auch bereit seine Fehler einzusehen und gibt Johnny nochmal eine Chance, nachdem die Situation aufgeklärt werden konnte.

Insgesamt ist Dr. Housemans Misstrauen absolut verständlich. Der Fakt, dass er seiner Tochter immer den Rücken stärkt und reagiert, wenn eine Notsituation vorherrscht, macht ihn zum Held des Films. Hätte es ihn nicht gegeben, wäre "Dirty Dancing" ein deutlich traurigerer Film geworden.