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Die Tribute von Panem: Wurde die gesamte Geschichte einfach nur kopiert?

Die "Tribute von Panem"-Reihe war ein Riesenerfolg an der Kinokasse und machte die Autorin der Romanvorlage, Suzanne Collins, zum Megastar. Kritische Stimmen gönnen ihr diesen Erfolg allerdings nicht: Hat sie die Geschichte in Wirklichkeit nur geklaut?

Vor kurzem wurde die Geschichte von Katniss Everdeen und den Hungerspielen um ein Prequel erweitert. "Die Tribute von Panem – The Ballad of Songbirds and Snakes" eroberte kurz nach seinem Kinostart die Charts und dreht sich um den Aufstieg von Coriolanus Snow.

Auch der neueste Streifen aus dem "Tribute von Panem"-Universum basiert auf einem Jugendroman der amerikanischen Schriftstellerin Suzanne Collins. Ihre dystopische Literaturreihe mag den einen oder anderen an weitere Bücher erinnern, in denen Staaten ihre Bürger mit neuen Mitteln unterdrücken – wie etwa "1984" oder "The Handmaid''s Tale". Besonders viele Parallelen gibt es jedoch zu einem Werk aus Japan. Ist die erfolgreiche "Tribute von Panem"-Reihe also nur ein Abklatsch?

Die Tribute von Panem: Handlung erinnert an japanischen Roman

Der erste Band von Collins' Reihe erschien 2008 unter dem Titel "Die Tribute von Panem – Tödliche Spiele". Zu diesem Zeitpunkt war das japanische Buch "Battle Royale" längst erschienen und verfilmt worden. Die Handlung nach Kōshun Takami spielt in einem dystopischen Japan der Zukunft, in dem jedes Jahr Jugendliche ausgewählt werden, um in einem staatlich organisierten Todesspiel gegeneinander anzutreten. Die Parallelen zu "Die Tribute von Panem" sind unverkennbar, weshalb Collins schnell der Nachahmung des japanischen Romans bezichtigt wurde. Die Motive der beiden Bücher gehen jedoch auseinander: Während "Battle Royale" die Grausamkeit des Erwachsenwerdens thematisiert, sind Collins'' Figuren Vorbilder für Verantwortungsbewusstsein.

Suzanne Collins: "Noch nie von diesem Buch gehört"

Die Autorin selbst zeigte sich unbeeindruckt, als sie von einer Reporterin der New York Times auf die vermeintliche Kopie angesprochen wurde. "Ich hatte noch nie von diesem Buch oder diesem Autor gehört, bis mein Buch eingereicht wurde", beteuerte Collins. Erst später habe sie davon erfahren: "Ich fragte meinen Lektor, ob ich es lesen sollte. Er sagte: ''Nein, ich will nicht, dass du diese Welt in deinem Kopf hast. Mach einfach weiter mit dem, was du tust.''" Das Buch habe sie also nie in der Hand gehabt, und auch den Film dazu noch nie zu Gesicht bekommen.