Wenn In Hollywood mehrere Egos aufeinanderprallen, wird es schnell ungemütlich. So war es auch 1988, als sich einige der kreativsten Köpfe des US-Filmgeschäfts an eine postmoderne Interpretation von "Eine Weihnachtsgeschichte" von Charles Dickens heranwagten. Zumindest von außen merkt man es dem fertigen Resultat nicht an: "Die Geister, die ich rief" wurde ein Klassiker der Filmgeschichte, der zu Weihnachten verlässlich im TV läuft.
Doch Hauptdarsteller Bill Murray ist nicht gut auf einen seiner immerhin größten Hits zu sprechen. Grund dafür sind die Erfahrungen, die der "Ghostbusters"-Star am Set mit dem Regisseur machte. Inszeniert wurde "Die Geister, die ich rief" von Richard Donner, der zuvor bereits das Comichelden-Epos "Superman – Der Film" oder den Buddy-Cop-Thriller "Lethal Weapon – Zwei stahlharte Profis" verantwortete. Und die beiden Filmpioniere wurden so gar nicht grün miteinander.
Krach am Set: Bill Murray und Richard Donner stritten um Film
Sowohl Bill Murray als auch Richard Donner sind Ikonen der Filmgeschichte, doch gut zusammenarbeiten konnten sie keinesfalls. Mit dem mehrfach ausgezeichneten Filmkritiker Roger Ebert sprach Murray über seine Erfahrungen am Set und wurde von Ebert gefragt, ob es Meinungsverschiedenheiten zwischen ihm und Donner gab. Murrays Antwort: "Nur ein paar. Jede einzelne Minute am Tag."
Offensichtlich war Murray unzufrieden damit, wie Donner den Film gestalten wollte. Er sagte: "Das hätte ein wirklich, wirklich toller Film werden können. Das Drehbuch war hervorragend." Warum der Film in Murrays Augen am Ende scheiterte, lag an Donners Regieführung: "Wir haben den Film so schnell gedreht, es war als würden wir ihn live aufführen. Donner rief immerzu, ich sollte meine Szenen lauter spielen, lauter, lauter. Ich glaube er war taub."
Zum Glück teilte die Masse die Einschätzung des Schauspielstars nicht und "Die Geister, die ich rief" verdiente sich einen festen Platz in den Annalen der Filmgeschichte.