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"Die Eiskönigin"-Kurzfilm "Es war einmal ein Schneemann": Danach ist "Let it go" nicht mehr wie vorher

Szene aus Es war einmal ein Schneemann bei Disney+
Szene aus "Es war einmal ein Schneemann" bei Disney+ Disney

Es ist ganz sicher keine Übertreibung, wenn man Olaf als beliebteste Nebenfigur in "Die Eiskönigin - Völlig Unverfroren" und "Die Eiskönigin 2" bezeichnet. Nun erlebt er in "Es war einmal ein Schneemann" ein neues altes Abenteuer exklusiv bei Disney+, das Fans garantiert glücklich machen wird.

Es gibt sicher viele Gründe dafür, dass ein Film zum Megahit wird und zugleich ein neues, erfolgreiches Franchise lostritt. Bei "Die Eiskönigin - Völlig Unverfroren" kamen 2013 perfekte Animationstechnologie, eine Geschichte mit aktuellem Subtext, Humor und eingängige Lieder zum genau richtigen Zeitpunkt zusammen, um das Werk zum bis dato erfolgreichsten Animationsfilm aller Zeiten zu machen.

Tja, und dann ist da noch Olaf. Der per Zauberhand zum Leben erweckte Schneemann, den das Internet versehentlich für ziemlich groß hielt, ist das Salz in der eisigen Suppe und für einen Großteil der Lacher verantwortlich, ohne selbst zur reinen Lachnummer zu verkommen. Stattdessen gelingt es im ersten Teil, ihn als eigenständige Figur zu etablieren, die mit ihren Eigenarten das Herz eines Millionenpublikums erobert hat und die auch in "Die Eiskönigin 2" für viel Spaß sorgt und zugleich im Zentrum der emotionalsten Szene des Films steht. Wenig überraschend weiß man bei Disney um seine Beliebtheit, weshalb jetzt mit "Es war einmal ein Schneemann" ein neuer Kurzfilm über Olaf exklusiv bei Disney+ erscheint. Und wer schon bei den Kinofilmen nicht genug von ihm bekommen konnte, wird auch hier sehr, sehr glücklich.

Ein Mini-Blockbuster von Disney

Man sollte natürlich nicht vergessen, dass es sich bei "Es war einmal ein Schneemann" um einen Kurzfilm handelt und dementsprechend die eigenen Erwartungen anpassen. Lediglich acht Minuten lang dauert der Spaß (knapp sieben, wenn man den Abspann abzieht). Allerdings haben die es ordentlich in sich: In der wenigen Zeit gibt es verhältnismäßig viel Action, Humor und einen kurzen gefühlvollen Moment mit einem süßen tierischen Sidekick. Auch in der Kürze werden die so typischen Zutaten abgehakt und man kann ruhigen Gewissens von einem Disney-Blockbuster im Mini-Format sprechen.

Dass Olaf dank seiner Verwandlungsmöglichkeiten ein komödiantisches Schweizer Taschenmesser ist, kommt dem Film zugute und wieder einmal gibt es einige neue visuelle Einfälle dazu, wie man den knuffigen Protagonisten formen kann. Im englischen Original leistet zudem einmal mehr Josh Gad wie auch schon in den Kinofilmen tadellose Arbeit, um auch die schrägen Wortschwalle Olafs gekonnt witzig auf die Tonspur zu bringen. Und wie es sich gehört, sieht "Es war einmal ein Schneemann" auch insgesamt sehr ansehnlich aus. Das ist man aber auch von Disney gewohnt, aber dass das Filmchen jetzt während der Coronakrise herauskommt, ist sicher ein kleines Wunder, das für dankbare Abwechslung im Alltag vieler Menschen sorgen wird.

Danach ist "Die Eiskönigin" nicht mehr wie vorher

Einen winzigen, nicht ganz ernst gemeinten Wermutstropfen wird man allerdings hinnehmen müssen: Nach "Es war einmal ein Schneemann" wird man "Die Eiskönigin - Völlig Unverfroren" unmöglich mit denselben Augen sehen können wie vorher, da Olafs neuer filmischer Ausflug parallel zu einigen Ereignissen des ersten Werks spielt - und insbesondere ein Moment bei Elsas großer Gesangsnummer "Let it go" ("Ich lass los" in der deutschen Sprachfassung) dürfte anschließend nur noch für Gelächter sorgen. Dafür gibt es einige sehr aufschlussreiche Szenen und es wird endlich erklärt, warum Olaf überhaupt eine Vorliebe für den Sommer hat und wie er sich seiner Identität wirklich bewusst werden konnte.

Fazit: Ein kurzer, kurzweiliger Spaß! Wer "Die Eiskönigin" und insbesondere Olaf liebt, wird an "Es war einmal ein Schneemann" nicht vorbeikommen.