.

Deswegen wird Hobbs and Shaw besser als Fast and Furious 9

Deswegen wird Hobbs and Shaw besser als Fast and Furious 9
Sind sich nicht grün: Von Diesel (l.) und Dwayne Johnson (r.) Universal Pictures

Es wird ein Rennen bis zur letzten Sekunde, aber am Ende könnte das "Fast and Furious" Spin-off dem neunten Teil der Hauptreihe den Rang ablaufen - nicht nur an den Kinokassen. Wir vergleichen die beiden Boliden.

Manch einer dürfte die Ohren gespitzt haben, als bekannt wurde, dass der neunte Fast and Furious-Teil wegen eines Spin-offs mit Dwayne Johnson und Jason Statham um ein ganzes Jahr auf April 2020 verschoben wurde. Mit der Zeit wurde aber schnell klar, dass der Ableger kein bloßer Abklatsch der Hauptraserei werden soll, sondern im besten Fall ein eigenes Franchise begründen wird. Dafür hat Universal in den letzten Monaten einiges getan und einen Cast zusammengestellt, der sich vor dem großen Bruder nicht verstecken muss. Und auch hinter der Kamera wurde extrem viel Qualität versammelt, was die Frage aufwirft, wer hier wirklich Mitläufer und Nutznießer ist. Wir machen den Qualitätscheck mit "Hobbs and Shaw" und "Fast and Furious 9".

Der Cast

Gerade erst erreichte uns die Meldung, dass der britische Schauspieler und Marvel-Held Idris Elba die Rolle des Bösewichts im kommenden "Hobbs and Shaw" übernehmen wird. Er ist neben dem absoluten Kassenmagneten Dwayne Johnson und Actionstar Jason Statham der dritte große Name im noch lange nicht finalen Hauptcast. Mit "The Crown"-Star Vanessa Kirby haben die starken Jungs gerade erst weibliche Verstärkung bekommen. Auch ohne das Franchise im Hintergrund würde allein die aktuelle Besetzung den Kinobesuch rechtfertigen.

Der nächste "Fast and Furious" setzt dagegen bisher auf bewährte Kost und konnte das traurige Ausscheiden Paul Walkers nicht kompensieren. Neben Vin Diesel kann sich kaum ein anderer Darsteller der Kernfamilie Weltstar schimpfen und der öffentliche Streit mit "The Rock" hat Diesel nicht unbedingt in ein besseres Licht gerückt. Daneben befinden sich viele Figuren noch im Auf- oder Abbau. Aus Ludacris und Tyrese Gibson werden keine Actionikonen mehr und Newcomer Scott Eastwood muss noch den Beweis antreten, dass er als Co-Star ein so großes Franchise mittragen kann.

Die Action

Bei den Actionsequenzen sollten sich beide Filme nicht viel nehmen, obwohl Fast and Furious definitiv die größere Fallhöhe hat. Seit vier Episoden steigern sich die Stunts der Reihe in immer noch verrücktere Höhen. Das zu toppen wird schwierig, gerade weil "Hobbs and Shaw" seine Action erst in Ruhe etablieren kann. Dazu sind Johnson und Statham nicht an Autos gebunden und haben dadurch auch die Möglichkeit, für Fahrzeuge unzugängliche Settings leichter für coole Stunts zu nutzen.

Es besteht lediglich die Gefahr, dass der Film so zur beliebigen Actionklopperei wird und keinen Markenkern entwickelt, wie es "Fast and Furious" seit Jahren macht. Insgesamt hat "Hobbs and Shaw" aber definitiv mehr Möglichkeiten, Abwechslung ins Actiongenre zu bringen. Immerhin gehörten die Ballereinlagen der beiden Hauptdarsteller schon in den letzten "Fast and Furious"-Teilen zu den besten Szenen des Films.

Hinter der Kamera

Beide Werken haben in ihren Kreativreihen einen großen Trumpf in der Hand. "Fast and Furious" aber auch einen großen Makel.

Für Hobbs and Shaw steht David Leitch hinter der Kamera. Der gelernte Stuntman verdiente sich erste Sporen mit den Actionkrachern "John Wick", "Atomic Blonde" und "Deadpool 2" und versteht sein Handwerk. Dazu gesellt sich Drehbuchautor Chris Morgan, der eigentliche Stammautor der "Fast and Furious"-Serie, der für den Job seiner alten Liebe eine Absage erteilte. Morgan wird Vin Diesels PS-Spaß fehlen. Ersetzt wird der Veteran durch den Neuling Daniel Casey. Immerhin kehrt aber Regisseur Justin Lin (Fast and Furios: Tokyo Drift) zurück ins Autogeschäft. Lin inszenierte bereits vier Fast-Teile und kennt die Reihe wie kein anderer. Auf dem Papier verfügt "Hobbs and Shaw" jedoch über das kompetentere Team.

Der große Vorteil, den "Hobbs and Shaw", neben den bereits genannten Gründen, hat, ist, dass sich jeder Kinofan auch ohne den Namen "Fast and Furious" im Hintergrund einen Actionfilm mit Johnson, Statham und Elba anschauen würde. Egal um was es geht. Der nächste "Fast and Furious" wird dafür umso mehr an seiner ruhmreichen Vergangenheit kleben und daran womöglich zugrunde gehen.