So schlecht lief es für den "Tatort" schon seit sechs Jahren nicht mehr. 2017 haben die Krimis 100.000 Zuschauer im Vergleich zum Vorjahr eingebüßt. Statt durchschnittlich 9,02 Millionen Zuschauer schauten im Schnitt nur noch 8,91 Millionen den "Tatort". Das ist der niedrigste Wert seit sechs Jahren. Damit geht der Abwärtstrend weiter. 2015 konnte die ARD-Reihe noch durchschnittlich 9,5 Millionen Zuschauer vor den Fernseher locken. Dennoch ist der Marktanteil im Vergleich zum Vorjahr minimal gewachsen: von 24,9 Prozent auf 25 Prozent. Und trotz relativ niedriger durchschnittlicher Quoten war eine "Tatort"-Folge rekordverdächtig: Die Münsteraner Folge "Fangschuss" mit Axel Prahl und Jan Josef Liefers konnte im April 14,57 Millionen Zuschauer gewinnen - das ist die beste Quote seit 25 Jahren. Doch die Zuschauerzahlen schwankten enorm von Sonntag zu Sonntag. Den schlechtesten Wert des Jahres ergatterte die jüngste "Tatort"-Folge aus Weimar vom zweiten Weihnachtsfeiertag. Nur 5,92 Millionen sahen "Der wüste Gobi" mit Nora Tschirner, Christian Ulmen und Jürgen Vogel. Seit Sommer 2010 hatte der "Tatort" keine so niedrige Quote mehr.
Deutlich weniger Tote
Noch stärker als die Durchschnittsquoten sank 2017 die Zahl der Leichen. Ob das wohl zusammenhängt? Nach einem Rekordwert von 162 Toten im Vorjahr drückten die Autoren in diesem Jahr stark auf die Bremse und reduzierten die Leichenzahl um etwa die Hälfte, auf 85. 24 davon wurden erschossen. Das war auch schon 2016 die häufigste Todesarte. Auf Platz zwei Folgen ersticken und erwürgen. So sind je acht Filmfiguren zu Tode gekommen. Erschlagen wurden sechs, erstochen fünf.
In zwei "Tatort"-Folgen gab es sogar gar keinen Mord. In "Am Ende geht man nackt" aus Franken entpuppte sich der Tod einer Asybewerberin als Unfall. Mit einer bedrohlichen Videobotschaft und einem zurückliegenden Suizid statt einem Mord hatten es die Wiener Ermittler Major Moritz Eisner und seine Kollegin Bibi Fellner in "Schock" zu tun.
In zwei "Tatort"-Folgen gab es sogar gar keinen Mord. In "Am Ende geht man nackt" aus Franken entpuppte sich der Tod einer Asybewerberin als Unfall. Mit einer bedrohlichen Videobotschaft und einem zurückliegenden Suizid statt einem Mord hatten es die Wiener Ermittler Major Moritz Eisner und seine Kollegin Bibi Fellner in "Schock" zu tun.