Am 7. November startet "Der letzte Bulle" im Kino, die Filmversion der gleichnamigen Serie (2010-2014) mit Henning Baum. Und wir fragen uns: Für wen ist dieser Film gemacht? Denn Fans der Serie werden enttäuscht sein - die Kinofassung erzählt die schon aus dem TV bekannte Geschichte des Macho-Polizisten Mick Bisgau, der nach langer Zeit aus dem Koma erwacht, einfach noch einmal neu. Nur das der Bulle diesmal nicht 20 sondern 25 Jahre im Koma lag und nicht 2010 sondern 2019 wieder seinen Dienst schiebt.

Ansonsten gibt es nicht Neues, anders als bei der gelungenen Filmversion von "Türkisch für Anfänger", die immerhin eine alternative Vorgeschichte der Serie mit Elyas M'Barek erzählt.

Der letzte Bulle: Story und Kritik

In der Nacht, als Mick Brisgaus (Baum) Tochter Isabelle (Leonie Brill) geboren wird, schießt ein Unbekannter dem jungen, wilden Polizisten während eines Einsatzes hinterrücks in den Kopf. Er überlebt, fällt aber für 25 Jahre ins Koma. Als er völlig überraschend aufwacht, findet sich der kernige Bulle in einer Welt wieder, in die er mit seinen altmodischen Methoden und seiner Macho-Attitüde so gar nicht mehr passt.

Die Buddy-Serie hatte in ihrer schroffen Naivität einen gewissen Charme, der sich aber nicht auf die Leinwand überträgt. Dafür will der Film zu viel. Er muss auch mehr wollen, das ist schließlich Kino und nicht Sat.1 Gold. Die klischeehafte Konfrontation mit libanesischen Clan­mitgliedern und russischen Gangstern gerät jedoch zu cool, der Flirt mit der neuen Kollegin zu albern – auch wenn die Übertreibung zum Konzept der Actionkomödie gehört. Was indes funktioniert, ist das Zusammenspiel von Baum und seinem alten Serienpartner Maximilian Grill, der hier wieder als Andreas Kringge zu sehen ist.