Batgirl bekommt einen eigenen Film! Das ist in der Welt der Superhelden-Verfilmungen schon an sich eine spektakuläre Nachricht, schließlich gibt es die Figur in den Comics seit 1961 und im Kino war sie nur in einer kleinen Nebenrolle in "Batman & Robin" (1997) zu sehen.

Noch spektakulärer ist allerdings eine Personalie, die hinter der Nachricht steckt: Joss Whedon wird Regie führen. Joss Whedon! Der Joss Whedon, der für Marvel Studios die Filme über die "Avengers" gedreht hat, wird jetzt einen Film über eine Figur aus der Welt der DC-Comics drehen!

Für alle Menschen, die keine Die-Hard-Comicfans sind: Marvel und DC, das ist wie Köln und Düsseldorf, wie Real Madrid und FC Barcelona. Von Marvel zu DC zu wechseln ist ein Sakrileg, wie vom Katholizismus zum Protestantismus zu wechseln oder andersherum.

Der Comicverlag Marvel, der u.a. die Avengers, die X-Men und Spider-Man sein Eigen nennt, baute mit dem Marvel Cinematic Universe erfolgreich einen eigenen filmischen Kosmos auf. Marvels ewiger Konkurrent DC Comics, Heimat von Batman und Superman, versucht jetzt mit der Justice League ein ähnliches Universum aufzubauen.

Joss Whedon ist die ideale Wahl

Joss Whedon ist jenseits seines Marvel-Backgrounds eine ideale Wahl. Als Erfinder der Vampirjägerin Buffy hat er bereits eine starke Frauenfigur im phantastischen Genre inszeniert, mit Batgirl kann er die nächste hochintelligenten und kampferprobten junge Frau inszenieren.

Stellt sich nur die Frage, welches Batgirl er verfilmt. Vier Frauen schlüpften in den Comics bereits in die Spandex bzw. Lederkluft. Der Film wird von Barbara Gordon handeln, der zweiten und bekanntesten Reinkarnation des Fledermaus-Mädchens, aktiv zwischen 1967 und 1999. Allerdings wird die Story nicht auf einem Gordon-Comic dieser Zeit basieren, sondern auf einem Reboot der zweiten Reinkarnation von 2011. Ja, es ist kompliziert in der Comic-Welt.

Die Besetzung der rothaarigen Barbara Gordon steht noch nicht fest, Favoritin der Fans ist die ebenfalls rotschöpfige Emma Stone ("La La Land").
Autor: Sebastian Milpetz