In "Black Adam" wird das Superhelden-Genre auf den Kopf gestellt: Der Titelheld, gespielt von Mega-Star Dwayne Johnson, ist hier eher ein Antiheld, der Menschen gewissenlos tötet und dessen Motive unklar werden. Also reist ein ganzes Team von Superhelden, die JSA (Justice Society of America) an, um den Hünen aufzuhalten. Darunter sind auch zwei Helden am Anfang ihrer Karriere: Atom Smasher, der per Knopfdruck so groß wie ein Hochhaus werden kann, und Cyclone, die Wind und Schall kontrolliert.
Für die beiden Stars hinter den Rollen ist es ihr erster großer Kinofilm. Noah Centineo (Atom Smasher) wurde bei Netflix durch die "To All the Boys I‘ve Loved Before"-Filme zum Teenie-Schwarm, während Quintessa Swindell (Cyclone) in Erfolgsserien wie "Diebische Elstern" und "Euphoria" auftrat. Im Interview mit TVSPIELFILM.de erzählen sie, welche großen Veränderungen ihre Figuren auf der Leinwand durchmachen.
"Black Adam"-Star Noah Centineo über "gut" und "böse"
TVSPIELFILM.de: Eure Charaktere müssen noch auf gewisse Weise in das Superhelden-Geschäft hineinwachsen. Hawkman (Aldis Hodge) und Dr. Fate (Pierce Brosnan) sind eure Mentoren. Wie war die Dynamik am Set in der Gruppe?
Noah Centineo: Es ist wirklich cool, einen starken Rapport zwischen Hawkman und Dr. Fate zu haben. Beide sind ja uralte Freunde, also passt das sehr gut. Aldis' Figur zumindest ist sehr alt. Und Fate hat eine Weisheit, die Jahrhunderte zurückgeht. Diese Dynamik gleichen dann unsere zwei junge Rekruten aus, Cyclone und Atom Smasher. Durch zwei sich widersprechende Perspektiven, durch unsere unterschiedlichen Vorstellungen von "was ist gut" und "was ist böse". Es passiert da eine ganze Menge, das macht Spaß.
Quintessa Swindell: Absolut. Ich finde, die zwei repräsentieren die traditionellere Seite der "Justice Society", und unsere Figuren offenbaren eine neue, intuitivere Sichtweise. Wenn es darum geht, die Welt zu modernisieren, haben wir eine jüngere Perspektive.
Ihr sagtet: Was ist gut und was ist böse ist das Kernthema des Films. Wie entwickeln sich eure Figuren durch das Aufeinandertreffen mit dem Anti-Helden Black Adam?
Centineo: Zu Beginn des Films hat meine Figur gewisse Vorbehalte gegen Khandaq.
Swindell: Ach wirklich?
Centineo: Ja, schon. Einige Dialoge diesbezüglich wurden glaube ich rausgeschnitten, also weiß ich nicht, wie sehr das jetzt im Film noch erkennbar ist. Aber ich denke, es scheint noch durch. Al kommt aus einem privilegierten Umfeld und hat keine echte Vorstellung von der Welt außerhalb oder wie es wäre, woanders aufzuwachsen. Und dadurch, dass er nach Khandaq reist, Zeit mit der Justice Society verbringt, erstmals einen echten Kampf mitansieht, und dann noch Black Adam kennelernt, verändert sich seine komplette Weltsicht. Seine Vorstellungen von "gut" und "böse" wandeln sich damit. Er bekommt eine ausgereiftere Idee von Gerechtigkeit.
Swindell: Für Cyclone ist es so: Sie hat eine sehr enge Beziehung zu Carter. Und sie betrachtet ihn als Vorbild, wenn er zu Hawkman wird. Da denkt sie: "Ja, er ist mein Mentor. So möchte ich auch werden." Und als Black Adam auftritt, begegnet sie ihm und Adrianna (Anm. d. Red.: gespielt von Sarah Shahi), und merkt: Vielleicht liegen die beiden gar nicht so falsch darin, wie sie die Dinge angehen. Da findet eine Veränderung statt: Cyclone entwickelt und erweitert sich den ganzen Film über.
Quintessa Swindell will nach "Black Adam" auf "The Suicide Squad" treffen
Amanda Waller (bekannt aus "The Suicide Squad", gespielt von Viola Davis) taucht in diesem Film auf, die Justice League wird erwähnt. Mit welchen Superhelden würdet ihr gerne im nächsten Film als Team auftreten?
Swindell: Ich war begeistert, als Amanda aufgetaucht ist, weil ich mir dachte: "Puuh, wir spielen in derselben Welt." Toll wäre es, irgendwann mal auf Harley Quinn zu treffen, das könnte sehr interessant werden. Und jeder andere von der "Suicide Squad" wäre auch spannend, doch, das wäre ziemlich cool.
Eure beiden Superhelden haben in den Comics Superhelden-Vorfahren. Atom Smasher hat seinen Onkel "Atom" und Cyclone ist die Enkelin von "Red Tornado". Könntet ihr euch da einen Film vorstellen, in dem die Familien zusammenkommen und alle gemeinsam kämpfen?
Swindell: Das wäre ein riesiger Spaß.
Centineo: Es würde großartig werden.
Swindell: Vor allem müsste man dann ja fragen: Wer spielt meine Oma? Ich hätte da einige Ideen.
Centineo: Vielleicht würden wir ja nicht zusammen-, sondern uns gegenseitig bekämpfen.
Swindell: Das wäre unglaublich.
Ich bedanke mich für das Gespräch!
"Black Adam" ist seit dem 20. Oktober 2022 in den deutschen Kinos zu sehen.