Wie US-Medien am Donnerstagabend (21. Oktober) berichteten, kam es am Set zum Hollywood-Film "Rust" in New Mexico zu einem tragischen Unfall. Während der Dreharbeiten feuerte Alec Baldwin (63), Star und Produzent des Films, einen oder mehrere Schüsse aus einer Requisitenwaffe ab. Er verletzte Regisseur Joel Souza (48) schwer und Kamerafrau Halyna Hutchins (42) tödlich.

Joel Souza wurde in einer Klinik in Santa Fe behandelt, für Halyna Hutchins kam jede Hilfe zu spät. Alec Baldwin sei untröstlich und habe unmittelbar nach dem Unglück freiwillig bei der Polizei ausgesagt, heißt es. Bilder, die wir hier nicht teilen möchten, zeigen den Schauspieler weinend am Set. Ein Sprecher sagte gegenüber "The Hollywood Reporter": "Der gesamte Cast und die Crew sind zutiefst erschüttert über die heutige Tragödie und wir sprechen Halynas Familie und Angehörigen unser tiefstes Beileid aus." Es werde psychologische Hilfe bereitgestellt, um es dem Team zu ermöglichen, den Unfall zu verarbeiten.

Die Dreharbeiten zu dem Western-Streifen wurden vorerst eingestellt. US-Medien berichten übereinstimmend, dass Ermittlungen zu dem Unfall eingeleitet wurden, jedoch keine Anzeige gegen Alec Baldwin vorliegt. Es handele sich um ein Unglück, das auch erfahrenen Stunt-Experten Rätsel aufgibt. 

Wie konnte der Schuss aus der Requisitenwaffe tödlich sein?

Der tödliche Schuss soll während laufender Dreharbeiten nahe einer alten Kirche gefallen sein. Wie "The Guardian" berichtet, soll es sich bei der Waffe um eine "prop gun", eine Requisitenwaffe, gehandelt haben. Eine solche speziell gesicherte Waffe mit Platzpatronen wird oft an Filmsets verwendet. Ungefährlich sind diese nicht, bei einem Schuss aus nächster Nähe können schwere Verletzungen verursacht werden. Doch es gelten strenge Sicherheitsvorkehrungen und Schauspieler werden im Umgang mit der Waffe geschult. 

Wie konnte es also zu dem Unfall kommen? Sollte die Kamera den Schuss bildlich einfangen? Oder war es ein unachtsamer Moment, der zu dem Unglück führte? Ermittler müssen nun klären, warum zwei Menschen getroffen und einer von ihnen tödlich verletzt wurde. Laut "The Guardian" gibt es bislang noch keine offiziellen Informationen zu Waffe und Art des Projektils.

Unbestätigten Meldungen zufolge, über die die britische Zeitung "Daily Mail" auf ihrer Webseite berichtet, soll Alec Baldwin nach dem Unfall gefragt haben, warum man ihm eine geladene Waffe gegeben habe. Angeblich handelte es sich um eine echte, nicht etwa eine Requisitenwaffe, und somit auch nicht um Platzpatronen. Die Produktionsfirma bestätigte das jedoch nicht, die Ermittlungen laufen weiterhin.

Es ist nicht der erste Unfall dieser Art

In den sozialen Netzwerken erinnern viele Fans an den Tod des jungen Schauspielers Brandon Lee (†). Der Sohn von Action-Legende Bruce Lee (†32) starb 1993 im Alter von nur 28 Jahren am Set seines Films "The Crow". Eine Pistolenkugelattrappe hatte sich im Lauf der Waffe eingeklemmt und wurde samt Platzpatronen auf den Schauspieler gefeuert. Er erlitt schwere Verletzungen und starb wenige Stunden später in einer Klinik. Auch Schauspieler Jon-Erik Hexum (†26) starb nach einem Unglück am Set. Er hatte die Waffe an seinem Kopf im Scherz ausprobieren wollen – ihm war offenbar nicht klar, dass ein Schuss aus dieser geringen Distanz tödlich sein würde. Er wurde sechs Tage nach dem Unfall für hirntot erklärt.

"Hollywood hat nichts gelernt", trendete heute (22. Oktober) einige Stunden lang auf Twitter. Auf "change.org" wurde eine Petition gestartet, die Waffen an Sets verbieten soll. Schuss-Effekte sollen ausschließlich per Bildbearbeitung zustande kommen, fordern die Film-Fans. Der bekannte Regisseur James Cullen Bressack (29) versprach nach dem Unglück am "Rust"-Set auf Twitter: "Ich werde nie wieder etwas anderes als Softair- und Gummigeschosse an meinen Sets verwenden. Das hätte niemals passieren dürfen."

Der Alec Baldwin: Tödlicher Unfall am Set gibt Rätsel auf wird veröffentlicht von BUNTE.de.