TV SPIELFILM: Ein Trip zu zweit wie in "Stichtag" kann ein echter Freundschaftstest sein. Haben Sie in dieser Hinsicht eigene Erfahrungen gemacht?

ROBERT DOWNEY JR. Zählen auch Hochgeschwindigkeitsverfolgungen? (lacht) Man lernt sich ja ein bisschen kennen, wenn man auf dem Weg zur Polizeiwache auf dem Rücksitz mit den Polizisten ins Plaudern kommt, gerade in Handschellen...

Warum gerade Handschellen?

ROBERT DOWNEY JR. Ich erinnere mich, dass ich in jungen Jahren mal erwischt und mir Handschellen verpasst wurden. Aber damals war ich noch sehr dehnbar und konnte mich befreien, indem ich meine gefesselten Hände über meinen Kopf brachte, während ich die Cops anflehte, doch bitte meinen Onkel und nicht meinen Vater anzurufen.

Und wie ging das Ganze aus?

ROBERT DOWNEY JR. Der Polizist war so verdattert, dass er mir nur befahl, die Hände wieder hinter den Rücken zu tun. Um ihre Eingangsfrage zu beantworten: Ich bin tatsächlich mehrere Male mit meinem Vater quer durchs Land gefahren, das war großartig. Auf diese Art lernt man jemanden wirklich kennen.

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Unfreiwillige Reisegenossen: Robert Downey jr. und Zach Galifianakis (r.) in der Komödie "Stichtag"

Haben Sie ein Lieblingsroadmovie?

ROBERT DOWNEY JR. Muss ich das beantworten? Künftig sollte nämlich unser Film die Antwort auf diese Frage sein. (grinst) "Midnight Run" mit DeNiro mochte ich. Und Todd und ich haben "Sullivans Reisen" gesehen.

Wie gut verstehen Sie sich mit Ihrem Regisseur Todd Phillips?

ROBERT DOWNEY JR. Er ist der beste Regisseur, mit dem ich je gearbeitet habe, weil man seine Gefühle nicht verletzen kann. Je grausamer, geistloser, provozierender man ist, desto mehr kommt von ihm eine Reaktion wie "Ich mag das". Ich weiß, dass irgendwo richtige Gefühle sitzen, aber er hat ein verdammt dickes Fell.

Hatten Sie eigentlich je Probleme bei Sicherheitskontrollen am Flughafen wie im Film?

ROBERT DOWNEY JR. Nein. Es ist ja nicht so, dass ich Drogen im Handgepäck hatte - die hatte ich meist schon genommen. Aber diese Zeiten sind vorbei. Inzwischen liebe ich die Jungs von der Security und die Polizisten. Und ihre Hunde. Ich hatte mal etwas Hasch dabei, das war in Stuttgart. Ich bete, dass die Hunde bleiben, wo sie sind ...

Interview: Scott Orlin