TV SPIELFILM Sehen Sie nach Ihrer Rolle als Notruftelefonistin diesen Beruf mit anderen Augen?

HALLE BERRY
Ich hatte keine rechte Ahnung, was diese Operatoren an der 911-Notrufnummer wirklich leisten. Es ging mir wohl wie uns allen: Wir hoffen, dass sie da sind, wenn wir sie brauchen.
Ist Ihnen das schon passiert?

HALLE BERRY
Oh ja, etwa ein Jahr bevor ich diesen Film drehte, musste ich den Notruf wählen, weil jemand in mein Haus einbrach - das war furchtbar, ich hatte solche Angst. Und zuletzt kam der Notarzt, als ich beim Drehen verletzt wurde.

Sie sind bei diesem Film verletzt worden?

HALLE BERRY
Ja, nein... Es war eigentlich nichts. Beim Dreh von "Cloud Atlas" hatte ich mir den Fuß gebrochen, das war weitaus schlimmer. Aber hier bin ich auf den Betonboden geknallt, weil der Schauspieler, der den Bösewicht spielt, die Entfernung falsch eingeschätzt hatte - schon ging ich zu Boden. Aber ich bin gleich ins Krankenhaus und war am nächsten Tag wieder beim Dreh. Wir fanden es alle sehr komisch, dass wir ausgerechnet bei diesem Film die 911 anrufen mussten.
Haben Sie privat denn schon einmal einen Anruf bekommen, der Sie geängstigt hat?

HALLE BERRY
Als das erste Mal die Vorschule anrief und meinte, es gebe ein Problem mit meiner Tochter - als Mutter kann ich Ihnen verraten: Das war der reine Horror. Natürlich war dann nichts, sie war von der Schaukel gefallen und völlig in Ordnung. Trotzdem rutschte mir im ersten Moment das Herz in die Hose.

Mögen Sie es, sich im Kino erschrecken zu lassen?

HALLE BERRY
Ja, durchaus. Nicht unbedingt solche Slasher-Horrorfilme, in denen es nach und nach allen an den Kragen geht - die mag ich nicht, aber Klassiker wie "Das Schweigen der Lämmer" oder "Eine verhängnisvolle Affäre". Eben Filme, bei denen ich den Eindruck habe, gut unterhalten zu werden, aber trotzdem noch etwas zu lernen. Also, lernen jetzt nicht im Sinne von einem Besuch am College... (lacht) 

Interview: S. Orlin