In "Non-Stop" spielt Liam Neeson einen abgehalfterten, alkoholkranken und Kette rauchenden Ex-Polizisten, der als sogenannter "Air Marshall" undercover in amerikanischen Flugzeugen durch die Welt fliegt - bis eines Tages tatsächlich ein Terrorist in seinem Flugzeug sitzt und droht, alle 20 Minuten einen Passagier umzubringen. Julianne Moore spielt seine Sitznachbarin, die ihn bei der Terroristenjagd mehr behindert als unterstützt, Michelle Dockery gibt eine Stewardess.

TV SPIELFILM Mister Neeson, mit 61 sind Sie ein ziemlich fitter Action-Held.

LIAM NEESON
Ich muss zugeben, als ich letztes Jahr im Film "The Third Person" neben der jungen Olivia Wilde spielte, da fühlte ich mich manchmal ziemlich alt. Zum Glück gibt es in "Non-Stop" viele Szenen, in denen ich sitzen konnte! Im Ernst: Ich halte mich körperlich fit, denn ich will nicht das Publikum beleidigen oder den Regisseur zwingen, dass er eine Szene Dutzend Male filmen muss. Ich kenne mich selbst sehr gut. Mein Körper wird mir Bescheid geben, wann es genug ist. Im Übrigen sehe mich nicht als Action-Helden. Ich spiele meist Figuren mit großen Schwächen, die große Hindernisse überwinden müssen.
Sie erzählten mal, dass Sie bei den Dreharbeiten zu "The A-Team" fast wieder mit dem Rauchen anfingen, weil Hannibal dauernd dicke Zigarren qualmt. Und jetzt rauchen Sie in "Non-Stop" schon wieder.

LIAM NEESON
Als meine Frau schwanger wurde, habe ich von einem Tag auf den anderen mit dem Rauchen aufgehört, cold turkey. Darauf bin ich sehr stolz, doch ich bin und bleibe abhängig. Aber diesmal war es verglichen mit den Dreharbeiten zu "The A-Team" ziemlich einfach, denn wir benutzten Kräuter-Zigaretten. Ich halte nichts davon, wenn Schauspieler auf der Leinwand nur kurz an ihren Zigaretten paffen. So raucht kein Mensch! Man muss doch sehen, dass hier jemand wirklich tief inhaliert. Aber Kräuterzigaretten qualmen kaum, deswegen haben sie mir später digital mehr Rauch verpasst. Ich habe bei diesem Film übrigens zum ersten Mal beim Schneiden zugeschaut und war beeindruckt. Es war faszinierend, wie sich eine Story ändert, wenn eine Szene statt am Anfang plötzlich in der Mitte erscheint.

Viele Schauspieler suchen sich andere kreative Ventile. Klingt, als würden Sie sich vielleicht gerne mal als Regisseur versuchen?

LIAM NEESON
Ich muss peinlicherweise zugeben, dass ich überhaupt keine andere kreative Ader habe. Aber ich liebe das Fliegenfischen, gilt das? Das hat mir vor ein paar Jahren eine Requisiteurin in den Drehpausen beigebracht. Sie arbeitete vorher am Film "A River runs through it" und kannte sich super damit aus. Seither bin ich besessen!
Im Namen aller "Star Wars"-Fans muss ich Sie fragen...

LIAM NEESON
Leider nein. Ich spiele im neuen Film nicht mit. Das war doch Ihre Frage, oder?

Stimmt.

LIAM NEESON
Leider, leider nein. Ich fühle mich sehr geehrt, dass ich Teil dieses Franchises sein durfte. Diese Geschichten funktionieren universell, denn in jeder Kultur gibt es Mythen, die genau wie diese Filme gestrickt sind: Ein Unschuldiger geht sich auf eine Reise, bezwingt Monster und Bösewichte, lernt etwas und kehrt dann zu seinem Stamm zurück. Ich hätte wirklich wieder gerne mitgespielt, aber ich glaube, ich brauche nicht länger auf George Lucas' Anruf zu warten.