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Über die Unendlichkeit

Originaltitel: Om det oändligaSE, DE, NO | 2020 | 780 Min.

Bewertung der Redaktion:

  • Humor
  • Anspruch
  • Action
  • Spannung
  • Erotik

Verweigert sich eindrucksvoll klassischem Erzählkino

IMDb-Bewertung: 6,8 von 10

Roy Andersson präsentiert ein filmisches Nachdenken über das menschliche Leben in all seiner Schönheit und Grausamkeit.

Zärtlich klingt die Stimme der Erzählerin aus dem Off, als beschreibende Einleitung für das, was den Protagonisten in den kommenden 77 Minuten widerfahren wird: der Vater, der inmitten eines Wolkenbruchs seiner Tochter die Schuhe bindet. Der Mann, der im Bus weint, woraufhin die anderen Fahrgäste diskutieren, ob man in der Öffentlichkeit traurig sein darf.

Oder der Priester, der seinen Glauben verloren hat und deshalb einen Psychiater aufsucht. Der hat allerdings keine Zeit für ihn, weil er den Bus kriegen muss. Dann bricht einer Frau am Bahnhof der Absatz ihres Schuhs ab, woraufhin sie ihre Reise kurzerhand einfach barfuß fortsetzt…

Nur vier Beispiele für die von Roy Andersson minimalistisch komponierten Szenen, in denen der schwedische Arthouse-Regisseur auf die menschliche Existenz blickt. Die unterschiedlichen, meist trivialen und manchmal kaum länger als eine Minute dauernden, in der Inszenierung extrem entschleunigten, theaterhaften Szenen sind amüsant wie traurig, absurd wie makaber — wahrhaftig und in gewisser Weise sogar poetisch.

Dafür muss kein eng umschlungenes Paar über das vom Krieg zerstörte Köln schweben. Obwohl es das tut. Gemeinsam geben sie einen Eindruck, was es bedeutet, ein Mensch zu sein — immer melancholisch, nur vereinzelt sind einige Vignetten dann doch etwas zu banal geraten.

Cast und Crew von "Über die Unendlichkeit"

Cast

Anna Sedunova
Ania Nova
Lesley Leichtweis Bernardi

Crew

Regie:
Roy Andersson

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