880.000 Zuschauer waren ab 22:50 Uhr im NDR Fernsehen dabei - das waren über 300.000 Zuschauer mehr als zuletzt. Der Marktanteil zog bundesweit auf starke 4,5 Prozent an und lag damit deutlich über den Normalwerten des Senders, die sonst weniger als drei Prozent betragen.
Das ist ein Erfolg für die Redaktion von "extra 3", eine erfreuliche Nachricht für den NDR und vor allen Dingen ist es ein schönes Zeichen für ganz Deutschland: Die Presse- und Meinungsfreiheit wird hoch geschätzt!
Hier geht es zur Sendung von gestern
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Recep "Der Dünnhäutige" Tayyip Erdoğan
Journalisten der NDR-Sendung "extra3" greifen in einem am 17. März ausgestrahlten Satire-Beitrag auf, dass Erdogan mit seiner Politik Meinungsfreiheit und Menschenrechte verletzt. Seine Reaktion: Dienstag vor einer Woche bestellt er den deutschen Botschafter Martin Erdmann in das Außenministerium in Ankara, damit der sich in einem längeren Gespräch für den satirischen Beitrag rechtfertigt.
Er regiert also auf den Vorwurf der Meinungsfreiheit mit dem Wunsch nach Zensur. Eine steilere Vorlage für eine Satiresendung gibt es wohl nicht. Oder?
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Moderator Christian Ehring bezieht Stellung!
In einem Interview mit Spiegel Online äußert sich der "extra 3"-Moderator zu dem Vorfall. Als er von den diplomatischen Verwicklungen in Folge der Ausstrahlung des Beitrags erfahren habe, sei ihm "die Kinnlade runtergefallen". Weiter: "Ich werde nie wieder behaupten, Satire könne nichts bewegen."
Die Sendung wird heute zwischen 19.30 - 21.30 Uhr aufgezeichnet. Ob "extra 3" auf den Eklat eingehen wird? "Wir werden mit Sicherheit darauf eingehen, aber wir werden keine Sondersendung machen. Das wäre zu eitel. Und es würde zu sehr davon ablenken, was Journalisten und Satirikern in der Türkei widerfährt", so der Moderator im Interview mit Spiegel Online.
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Erdogan mit dickem Hals
Hohn und Spott in den sozialen Medien!
Bei Twitter und Facebook überschlagen sich die Reaktionen: Das Stimmungsbarometer schwankt zwischen reiner Empörung und kopfschüttelndem Lachen. "extra 3" reagierte mehrfach und versah unter anderem den Beitrag "Erdowie, Erdowo, Erdogan", um den sich der ganze Eklat dreht, mit türkischen Untertiteln.
Nicht, dass die türkische Regierung etwas falsch verstanden hat. ;)
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Woran das alles erinnert!
15. Februar 1987: Rudi Carell löst politischen Eklat aus
In "Rudis Tagesshow" verliest Carrell als vermeintlicher Nachrichtensprecher zu Bildern des iranischen Revolutionsführers Khomeini folgende Meldung: "Diese Woche feierte man im Iran den achten Jahrestag der islamischen Revolution. Ayatollah Khomeini wird von der Bevölkerung gefeiert und mit Geschenken überhäuft." - Gegenschnitt: Es ist eine Bildmontage zu sehen, auf der Frauen BHs und Slips auf Khomeini werfen.
Die Reaktion damals: Die Iraner schließen ihre Generalkonsulate in Hamburg und Frankfurt, Iran-Air stellt seine Flüge nach Deutschland ein und dem Botschafter Ruprecht Henatsch und dem Kulturattaché Günter Overfeld wird mitgeteilt, sie hätten binnen 48 Stunden den Iran zu verlassen. Carell entschuldigt sich öffentlich und die Bundesregierung distanziert sich von dem Sketch. Und dieses Mal?
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Satire muss sich nicht entschuldigen!
Der deutsche Botschafter habe gegenüber den türkischen Diplomaten deutlich gemacht, "dass Rechtsstaatlichkeit, die Unabhängigkeit der Justiz und der Schutz grundlegender Freiheiten, einschließlich der Presse- und Meinungsfreiheit, hohe Güter seien, die gemeinsam geschützt werden müssten!"
Die türkische Regierung habe sich beim NDR ebenso wenig gemeldet wie die deutsche. Moderator Christian Ehring: "Das ist ja auch gut und richtig, dass hierzulande Diplomatie und Satire in unterschiedlichen Sphären stattfinden."
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"Extra 3" lohnt sich darüber hinaus!
Wir haben bereits erfahren, dass die Redaktion sich dagegen entschieden hat, diesem Skandal eine eigene Sendung zu widmen. Deshalb wird das Hauptthema heute Abend sein: Fragen Sie sich auch schon, was sie machen, wenn Donald Trump Präsident wird?
Außerdem im Programm:
Unter den letzten Punkt fällt auch das Stand-Up-Programm von Moderator Christian Ehring. In diesem wird er sicherlich noch weitere gute Gags zu dem Vorfall finden. Vielleicht präsentiert er ja auch einen einbestellbaren Botschafter für "extra 3"? Wer weiß das schon. Eines ist jedenfalls sicher: Diese ungewohnte Aufmerksamkeit werden sie zu nutzen wissen!
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