Studio-Feuerwerk, Fanfaren, wilder Applaus vom Band: Der Mann mit dem ganz großen Ego ließ es wirklich krachen im Staffelfinale. "Papa ist wieder zu Hause", tönte Joko Winterscheidt. Er wollte noch einmal auf dicke Hose machen - im gewöhnungsbedürftigen Dreireiher in Pink.
Kein Wunder: Immerhin musste der ProSieben-Moderator, der sich in der aktuellen "Wer stiehlt mir die Show?"-Staffel bereits zweimal seine Sendung von seinen Star-Gästen abnehmen ließ, wieder sein Selbstbewusstsein aufpolieren. Fast hätte ihm ausgerechnet seine langjährige "Circus HalliGalli"-Mitstreiterin Palina Rojinski einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht. Dabei ging es zunächst gar nicht so richtig um den Ehrgeizling Joko. Die Gedanken in der (vorläufig) letzten WSMDS-Ausgabe waren zunächst definitiv bei einem Star, der leider nicht vor Ort sein konnte: Shirin David. Die Rapperin hatte sich ernsthaft verletzt, was in der Vorwoche nur angedeutet worden war.
Bei einem Quad-Unfall während der Proben zur ProSieben-Show war sie verunglückt. Im Krankenhaus - nachdem sie die Sendung souverän zu Ende moderiert hatte, wohlgemerkt! - war dann festgestellt worden, dass ihr Knöchel gebrochen war.
Nun hatten Shirins Ärzte eine Rückkehr zur Show verboten. "Achtung Wortwitz", kalauerte Joko Winterscheidt: "Sie darf nicht auftreten." Allerdings: Als "Ehrenfrau" hatte Shirin David ProSieben nicht hängen lassen. Ein Telefonat - und schon hatte sie offenbar Palina Rojinski, eine enge Freundin, überredet einzuspringen. Diese erwies sich als würdiger Ersatz.
"Für Shirin", kämpfte die Schauspielerin und Moderatorin - und sammelte wie schon in der ersten Staffel, als sie noch zur Stammbesetzung gehörte, fleißig Punkte. Palina Rojinski zog an ihren Mitspielern vorbei sogar bis ins Finale. "Ich hoffe, ich gewinne das Ding für uns", richtete sie als Fern-Botschaft an Shirin David aus. Allerdings: Der Preis, den es diesmal zu gewinnen gab, war ein sehr spezieller. Die Moderation der nächsten Show stand am Staffelende nicht zur Debatte - obwohl klar ist: Fortsetzung folgt!
Stattdessen ging's um eine Titelbild-Produktion. Joko stellte als Schluss-Siegpreis ein Cover der Gaga-Zeitschrift "Das witzige Rätsel-Karussell" in Aussicht. Das Ding solle bereits am Tag nach der Ausstrahlung in den Handel kommen. So viel vorweg: Keiner der Anwesenden landete auf dem "Rätsel-Karussell", sondern Shirin David!
Damit war auch klar, dass es zu einem Wunder - für dessen Verwirklichung es zwischenzeitlich sogar Anzeichen gegeben hatte - doch nicht kommen würde. Comedian Teddy Teclebrhan kam zwar ausnahmsweise überraschend weit, ins Finale dann aber doch nicht. Das Kandidatenduell entschied Palina Rojinski für sich. Und so trat sie abermals Joko gegenüber. Der behielt bis zum Schluss die Nerven - und siegte mithilfe einer Frage nach dem Namen des Stamm-Cafés der Serienhelden aus "Friends". "Da ist das Ding!", brüllte er laut. Das Rätselheft-Titelbild vermachte er als Gentleman dann aber doch einer anderen: Shirin David. Ein feiner Zug.
Und Teddy Teclebrhan? Der hatte sich zuvor nach Kräften angestrengt. Zwischenzeitlich führte er sogar, was er selbst nicht so recht glauben konnte. Immer wieder griff der Mann mit der Mütze (und den vielen Persönlichkeiten) zum Handy, um fürs Familienalbum Fotos vom Zwischenstand zu machen.
Nach einem ziemlich vergurkten Telepromter-Duell gegen Palina war dann letztlich aber doch klar: Der Plan, Joko in seiner eigenen Show zu demütigen, ging wieder nicht auf. Also setzte Teddy auf Pöbeleien, Impro-Guerilla-Taktiken, Versteckspielchen - und auf derbe Grobheiten. "Joko isch ne elende Drecksau", keifte er zwischenzeitlich immer wieder auf Schwäbisch in seiner Rolle als Percy und kaperte kurzweilig die Moderation. Beim unfreiwilligen Abschied aus dem Studio ("Du kriegst mich hier nicht raus") wurde er noch unflätiger: "Joko, du Hure!" Mehr noch: "Den gleichnamigen Song bringen Shirin David und ich bald heraus", spann Teddy seine wirre Idee weiter. Wie das funktionieren soll - sein Geheimnis! Letztlich konnte die Sängerin vielleicht doch froh sein, dass sie diesmal nicht dabei sein musste.
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