"Mutig und angriffslustig!" soll das neue Programm sein, so schreit es die Pressemitteilung von RTL in die Welt. Im Februar 2020 beendet der Sender das Experiment, mit der Telenovela "Herz über Kopf" das Sorgenkind Nachmittagsprogramm wieder stark zu machen. Und dann modelt der Sender sein Programm total um. Doch was in der Mitteilung als "starke Ideen und Formate" verkauft wird, ist bei genauerer Betrachtung der verzweifelte Versuch, auf Bewährtes zu setzen.
Bleiben darf ab Februar 2020 lediglich Sükrü Pehlivan, der mit seinen "Superhändlern" schon öfter im Programm Löcher stopfen musste. Er behält seinen angestammten Sendeplatz um 14 Uhr.
Um 15 Uhr darf dann Sender-Lieblings Oliver Geissen ran. Bei ihm geht es ebenfalls um Trödel. In "Kitsch oder Kasse" müssen Kandidaten den Wert von Krempel schätzen, die Gewinner bekommen den Gegenwert des teuersten Objekts in Cash ausbezahlt. Der Versuch, das seit "Bares für Rares" erfolgreiche Genre der Trödelshow mit einem Wettkampf zu verbinden, ging schon bei "Clever abgestaubt" mit Steven Gätjen (ZDFneo) in die Hose.
Comeback der Talkshow
Um 16 Uhr geht es dann noch weiter zurück in die TV-Vergangenheit: RTL bringt die klassische Nachmittagstalkshow zurück, die in den Trash-seligen TV-Zeiten der 90er-Jahre mit Hans Meiser und Arabella Kiesbauer ihren Zenit erreichte. Gerüchte über eine neue Talkshow gab es schon länger, Namen wie Marijke Amado und Britt Hagedorn kursierten. Bekommen hat den Job nun Marco Schreyl. Der klassische RTL-Wegmoderierer führt Montag bis Freitag durch eine nach ihm benannte Show, einmal die Woche sogar live.
Um 17 Uhr übernimmt dann ein doch überraschender Name: Steffen Henssler. Der TV-Koch lässt in "Hensslers Countdown - Kochen am Limit" Hobbyköche aufeinander los. Doch außerhalb seiner Showküche in "Grill den Henssler" bei VOX ist der Sushispezialist kein Quotengarant, man denke nur an seinen kurzen Ausflug zu ProSieben als Nachfolger von Stefan Raab.
Trödel, Talk und Töpfe - innovativ ist das nicht, liebes RTL.