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Sarah Knappik: Lacht mit uns - nicht über uns!

Sarah Knappik
Sarah Knappik rechnet mit dem Privatfernsehen ab covermedia

Nach dem vermeintlichen Enthüllungsbuch "Wie ich mir meinen Platz in der Fernsehhölle verdient habe" von TV-Regisseur Kai Tilgen schießt nun auch die TV-Bekanntheit Sarak Knappik gegen das deutsche Privatfernsehen.

Sarah Knappik (31) teilt gegen die Verlogenheit des Fernsehens aus. Das Model wurde 2007/2008 als Teilnehmerin von "Germany's Next Topmodel" bekannt und tingelte anschließend durch diverse TV-Formate, in denen es seinen Ruhm festigte. Doch in all den Jahren wuchs Knappiks Skepsis gegenüber dem Fernsehen, das sie schwer gezeichnet habe, wie sie nun auf Facebook schreibt. Vor allem das Drama um 'DSDS'-Star Daniel Küblböck (33), der vor wenigen Wochen von Deck des Kreuzfahrtschiffs AIDAluna gesprungen sein soll und seitdem offiziell als vermisst gilt, hat die Berufsschönheit erschüttert. Berichten zufolge wurde Daniel das jahrelange Mobbing zu viel.

Ein Warnzeichen, wie Knappik online betont: "Fragt doch mal, was mit mir gemacht wurde, über elf Jahre! Was mit Daniel gemacht wurde! Was mit Gina Lisa und Menderes! Die Liste ist lang! Es sind nicht immer die Leute vor der Kamera ... es ist das Leben danach ... die Hand, die dich nährt und schlägt. Die dich aufhebt und schubst. Es ist ein Bild, welches für die Quote erschaffen wurde, und es erschwert ohne Vorurteile gesehen zu werden. Keiner interessiert sich für uns. Wir werden nur als Casting- Teilnehmer gesehen, die doch selbst Schuld sind. Nicht, als junge Menschen, die vielleicht Träume hatten und diesen mit Mut nachgegangen sind."

Schönheitsideale bei GNTM

Von Casting-Sendungen hatte Sarah Knappik schnell die Nase voll, wie sie zugibt - und das habe nicht nur an der Verlogenheit des Mode-Business' gelegen: "Ich wusste nicht, wie es mir elf Jahre später gehen würde, nach 'Topmodel'. Doch ich wollte keine Kleiderstange mehr sein, dadurch nicht mehr angefasst werden und in jedem Model-Casting mit Mobbing von anderen jungen Mädchen konfrontiert werden. Ich konnte das Erbrochene auf der Toilette vor Castings nicht mehr riechen."

Ihr Manager habe ihr anschließend auch nicht geholfen, indem er sie weiterhin für diverse Formate vorschlug, die sich für Knappik als Katastrophe entpuppten: "Ich dachte, der Dschungel holt mich da raus, sagte mein Manager ... aber es machte mein Leben danach mit bewaffnetem Personenschutz und schweren Morddrohungen nicht schöner. Mit 14 Millionen Zuschauern und 50 Prozent Marktanteil, ein mega Gewinn für die Show, aber ein Stempel für mein Leben, für mich. Freunde, die sich rechtfertigen müssen. Partner, die sich schämen, zu einem zu stehen. Weil es immer noch Menschen gibt, die mich abwerten, wegen des Dschungels, der mittlerweile sieben Jahre her ist. Ich war noch ein Kind, als ich diesen Weg ging. Ich wusste nicht, was es bedeutet. Ich bin ein Mensch mit Herz und Seele, holt mich da raus! Und helft anderen, seht nicht weiter regungslos zu!"
Ihren emotionalen Eintrag beschloss Sarah Knappik mit dem Hashtag #lachtmitunsnichtüberuns.

Dieses Statement kommt nicht aus dem luftleeren Raum, wenige Tage zuvor hatte ein Buch über das deutsche Privatfernsehen für Aufsehen gesorgt. Der TV-Regisseur Kai Tilgen stellte kürzlich sein Buch mit dem Titel "Wie ich mir meinen Platz in der Fernsehhölle verdient habe" vor, seitdem berichtet die Yellow Press über Verfehlungen in der Fernsehbranche. Unter anderem schreibt der Regisseur, das Fernsehen sei eine unterhaltsame und grausame Schlangengrube. Tilgen ist seit 32 Jahren im Fernsehgeschäft tätig - vor allem für Trash-Formate aus dem Privatfernsehen.

Ob Knappik ihre Stellungnahme auch deshalb veröffentlicht, ist unklar. Eine andere Sicht der Dinge liefert sie allemal. Wenngleich auch diese Perspektive nicht positiv ausfällt.