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Radikale Streichungen bei ARD: Mehrere Sendungen werden eingestellt

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ARD streicht Sendungen (Symbolbild). IMAGO / Zoonar

Harter Sparkurs beim SWR: Der ARD-Sender setzt den Rotstift an. Das hat vor allem Auswirkungen auf Unterhaltungsformate.

Der Südwestrundfunk, Teil der ARD, steht unter großem Kostendruck. In den nächsten vier Jahren sollen rund 280 Millionen Euro eingespart werden: durch Einschnitte in der Verwaltung, der Produktion, der Infrastruktur – und beim TV-Programm.

"Einer der größten Brocken sind die Immobilien", so SWR-Intendant Kai Gniffke gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (DPA). Man würde sich von sanierungsbedürftigen, ineffizienten oder nicht mehr unbedingt erforderlicher Gebäuden trennen. Maßnahmen, die die TV-Zuschauer nur am Rande treffen.

Bedeutender sind die Einschnitte, die das vom SWR verantwortete Programm treffen. Die Kürzungen machen auch vor einem Kultformat wie "Verstehen Sie Spaß?" nicht halt. Künftig sollen im ARD-Hauptprogramm nur drei statt bislang fünf Shows laufen. Andere Unterhaltungsformate kommen weniger glimpflich davon.

SWR-Shows verschwinden aus dem linearen Programm

Komplett eingestellt werden die Literatursendung "Lesenswert" sowie die dazugehörige Talkshow "Lesenswert Quartett", "Advent live", "Comedy vom Rhein" sowie die Übertragung der Events "Umzug Deutsches Weinlesefest" sowie "Rhein in Flammen" und "Seenachtsfest". "Menschen und Momente" verschwindet ebenfalls, ab 2026 wird die Zahl der Folgen der "Eisenbahn-Romantik" reduziert. Die frei werdenden Mittel sollen umgeschichtet werden. So will man mehr Angebote für die junge Zielgruppe und für Mediatheken schaffen.

Der SWR ist nicht der einzige Sender, der sich neu aufstellt. Auch der Hessische Rundfunk steht vor radikalen Reformen. Betroffen ist davon vor allem das Radio, am Ende soll es nur noch drei statt bislang sechs Wellen geben. Wie Heike Raab, Koordinatorin der Rundfunkkommission, gegenüber der FAZ erkläre, soll die ganze ARD effizienter werden, man wolle den Auftrag des ÖRR qualitativ stärken und quantitativ begrenzen. Angesetzt werden soll der Rotstift auch bei den linearen Spartenprogrammen, die vom TV ins Netz überführt werden sollen.