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Neue sozialkritische Serien: "Phoenixsee" und "Tempel"

Neue sozialkritische Serien: Phoenixsee und Tempel
Phoenixsee (WDR)

Strukturwandel in Dortmund ("Phoenixsee"), Gentrifizierung und Entmietung in Berlin ("Tempel"): Der WDR und ZDFneo zeigen diese Woche mit neuen Serien die veränderten Wohnsituationen in Deutschland.

Gentrifizierung , Luxussanierung und kriminelle Entmietung: Gleich zwei neue deutsche Serien behandeln diese Woche die sich immer stärker verändernde Wohnsituation in deutschen Großstädten.

Die WDR-Miniserie "Phoenixsee" erzählt von zwei gegensätzlichen Familien, die in einem Dortmunder Arbeiterviertel aufeinandertreffen, das in eine Luxusgegend umgebaut wird.

Härter und grimmiger geht ZDFneo mit ihrer ersten eigenen Serienproduktion "Tempel" das Thema Recht auf Stadt an: Der Berliner Altenpfleger Tempel (Ken Duken) taucht als Boxer ins kleinkriminelle Milieu ein, um die Immobilienmafia zu bekämpfen, die seine Familie aus ihrer Mietwohnung verjagen will.
Phoenixsee (ab 28.11. 20.15 Uhr WDR)
Phoenixsee (WDR)
Dortmund: Im Neubauviertel rund um den künstlich angelegten Phoenixsee treffen alteingesessene Dortmunder auf Wohlstandsfamilien aus revierfremden Regionen. So wie die alteingesessene Familie Neurath und die aus Düsseldorf neu zugezogenen Hansmanns. Schnell wird klar, Zukunftsangst haben beide: Mike Neurath (Felix Vörtler) schuftet im Autowerk, das bald schließen soll. Wirtschaftsanwalt Birger Hansmann sieht sich in kriminelle Machenschaften seines Exchefs verstrickt

Realistisch und sympathisch, dazu mit viel Ruhrpotthumor (aber nicht im Atze-Schröder-Sinn). Autor Michael Gantenberg schreibt schon an einer zweiten Staffel.
Sechs Episoden in Doppelfolgen, Montags
Tempel (ab 29.11. 21.45 Uhr ZDFneo)
Tempel (ZDF)
Seit Jahren schon plagen Mark Tempel (Ken Duken) Geldsorgen. Als Miethaie seine Wohnung zerlegen und seine Familie bedrohen, fällt der Altenpfleger einen folgenschweren Entschluss: Er kehrt in sein altes Leben als Preisboxer zurück - und damit in die Berliner Unterwelt. Eine Gefahr für sein Leben und seine Ehe, denn er trifft die faszinierende Prostituierte Eva (Antje Traue, "Weinberg") wieder...

Atmosphärisch dichte Milieustudie: Die Serie der Erfolgsautorin und ehemaligen Werbetexterin Conni Lubek ("Entlieben für Fortgeschrittene") macht vieles richtig. Vor allen Dingen die Reduzierung der Folgendauer auf 30 Minuten ist wohltuend. So entsteht eine dichte Dramaturgie ohne viel Leerlauf. Regisseur Philipp Leinemann, der alle sechs Folgen inszenierte, drehte zuvor den herausragenden Polizeifilm "Wir waren Könige".

Sechs Episoden in Doppelfolgen, Dienstags
Autor: Sebastian Milpetz