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Philipp Lahm: ARD lässt Kontrakt mit WM-Experten auslaufen

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Vom Tegernsee aus kommentierte Philipp Lahm bei "Weltmeister im Gespräch" die WM 2018 live für die ARD Sender

Sie sind getrennter Meinung und gehen nun getrennte Wege: Die Zusammenarbeit zwischen ARD und Philipp Lahm hielt gerade einmal über den Zeitraum einer Fußball-Weltmeisterschaft. Die Gründe für das Ausscheiden des WM-Experten gehen auf dessen Meinungsäußerungen zurück.

"Du kannst nach Hause fahren..." - dieser provokante Schmähgesang aus dem Fußballkosmos trifft nun auch auf den Weltmeister Philipp Lahm zu. Zwar ist er nicht, wie die deutsche Nationalelf bei der WM 2018 in Russland, aus einem Turnier ausgeschieden. Dafür hat er nun seinen Job als TV-Experte bei der ARD verloren. Nach Informationen der Deutschen Presse Agentur (dpa) will der Senderverbund den Vertrag des ehemaligen Nationalmannschafts-Kapitän nicht verlängern.

Völlig überraschend kommt das nicht. Erste Differenzen zwischen Lahm und ARD wurden bereits nach dem WM-Aus der Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw sichtbar. Ein öffentliches Statement, welches Philipp Lahm über die sozialen Netzwerke verbreitete, war der Grund. ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky hatte Lahm daraufhin stark kritisiert.

Lahms pikante Aussage

Foto: Sender, Im Rahmen der ARD-Sendung "Weltmeister im Gespräch" sprach Lahm mit Moderatorin Jessy Wellmer über die Fußball-WM
Das war passiert: In einem Statement auf LinkedIn schrieb Philipp Lahm am 12. Juli: "Ich bin überzeugt davon, dass Jogi Löw seinen kollegialen Führungsstil der letzten Jahre ändern muss, wenn er mit der neuen Generation von Nationalspielern wieder Erfolg haben möchte." Seiner Ansicht nach werde ein junger Sportler heutzutage "fast zwangsläufig zum Egoisten", weswegen solche Spieler "eine deutlich straffere Führung als die Generation vor ihnen" bräuchten. Außerdem fehlte ihm der "kompetente Umgang" mit dieser Thematik, womit klar war: Lahm kritisierte in aller Öffentlichkeit die Kompetenz des Trainerteams um Joachim Löw.

Auch in der ARD äußerte er Kritik an der Nationalmannschaft, allerdings weitaus weniger scharf. Das stieß bei Balkausky auf Verwunderung: "Philipp Lahm in unserem Team zu haben, war aufgrund seiner Erfahrung sicher sehr belebend. Manchmal hätten wir uns aber noch mehr von diesem Erfahrungsschatz und noch deutlichere Einschätzungen gewünscht", sagte der ARD-Sportkoordinator damals gegenüber der Sport Bild.

Balkausky vermutete schon damals laut, dass Lahm der Abstand nach dem Aus wohl geholfen habe "manche Dinge jetzt klarer formulieren zu können als noch vor zwei Wochen." Deutlicher kann ein Seitenhieb kaum ausfallen.

Auch wenn seitens der ARD noch eine offizielle Bestätigung über das Aus von Philipp Lahm fehlt, stehen die öffentlich bekannten Differenzen einer weiteren Zusammenarbeit viel zu stark im Weg. "Wir werden mit Philipp Lahm sicherlich noch einmal grundsätzlich über unsere gemeinsamen Sendungen sprechen", hieß es Mitte Juli von Axel Balkausky. Das Gespräch dürfte kurz ausfallen.