Die Bedeutung von Standardsituationen. Die Wichtigkeit der Defensivarbeit. Der Videoassistent als Plus für Spannung und Emotion. Das Scheitern des Ballbesitzfußballs und der Abhängigkeit von einem einzelnen Star: Das Finale zwischen Frankreich und Kroatien spiegelte mustergültig die Entwicklungen der gesamten Weltmeisterschaft wider. Nur bei den Toren lief das Endspiel dieses eher torarmen Turniers mit seinen sechs Treffern gegen den Trend.
Diese Entwicklungen haben auch die Kommentatoren, Moderatoren und Experten der übertragenden Sender während des gesamten Turniers gut erkannt. Sie haben für die Torarmut nicht (nur) die Unfähigkeit der Offensivspieler verantwortlich gemacht, sondern auch mal Defensivkünstler gewürdigt (Achtung, Phrase: Die Defensive gewinnt bekanntlich die großen Titel). Die Taktik der Engländer, Ecken einzustudieren wurde ebenfalls von den TV-Beobachtern honoriert, auch wenn die Statements von Opdenhövel und Co. manchmal den Anschein aufkommen ließen, dass Tore nach Standards weniger wert wären.
Insgesamt machten alle Beteiligten von ARD und ZDF aber einen guten Job. Mit Thomas Hitzelsberger, Stefan Kuntz und Hannes Wolf hat vor allem das Erste eine gute Wahl getroffen: Echte Experten, die mit Insiderwissen glänzten, die keine alten Gemeinplätze reproduzierten oder Populismus verbreiteten. Das ZDF hinkte ganz leicht hinterher, auch wenn sich Oliver Kahn stark verbessert hat und nicht nur seine Standardsprüche ("Auf dem Niveau braucht du eben ein Quäntchen Glück") raushaute.
Bei den Kommentatoren gab keine Ausreißer nach oben oder unten. Am meisten überzeugten die unaufgeregten Gert Gottlob (ARD) und Oliver Schmidt (ZDF), während Steffen Simon oft übersteuerte. Der bei vielen Zuschauern umstrittene Bela Rethy hatte beim Finale nicht seinen besten Tag - er erkannte zum Beispiel das Eigentor von Mandzukic nicht obwohl die Reaktionen der Spieler und die internationale Regie das früh sichtbar machten und bezeichnete Mbappe zu Unrecht als Schauspieler - haute aber immer wieder unerwartet trockene Sprüche raus. Sein "Das ist keine Zeitlupe" beim Deutschland-Aus gegen Südkorea ist jetzt schon legendär. Auch dass er im Endspiel die Politik in Russland ansprach muss man ihm zugute halten.
Diese Entwicklungen haben auch die Kommentatoren, Moderatoren und Experten der übertragenden Sender während des gesamten Turniers gut erkannt. Sie haben für die Torarmut nicht (nur) die Unfähigkeit der Offensivspieler verantwortlich gemacht, sondern auch mal Defensivkünstler gewürdigt (Achtung, Phrase: Die Defensive gewinnt bekanntlich die großen Titel). Die Taktik der Engländer, Ecken einzustudieren wurde ebenfalls von den TV-Beobachtern honoriert, auch wenn die Statements von Opdenhövel und Co. manchmal den Anschein aufkommen ließen, dass Tore nach Standards weniger wert wären.
Insgesamt machten alle Beteiligten von ARD und ZDF aber einen guten Job. Mit Thomas Hitzelsberger, Stefan Kuntz und Hannes Wolf hat vor allem das Erste eine gute Wahl getroffen: Echte Experten, die mit Insiderwissen glänzten, die keine alten Gemeinplätze reproduzierten oder Populismus verbreiteten. Das ZDF hinkte ganz leicht hinterher, auch wenn sich Oliver Kahn stark verbessert hat und nicht nur seine Standardsprüche ("Auf dem Niveau braucht du eben ein Quäntchen Glück") raushaute.
Bei den Kommentatoren gab keine Ausreißer nach oben oder unten. Am meisten überzeugten die unaufgeregten Gert Gottlob (ARD) und Oliver Schmidt (ZDF), während Steffen Simon oft übersteuerte. Der bei vielen Zuschauern umstrittene Bela Rethy hatte beim Finale nicht seinen besten Tag - er erkannte zum Beispiel das Eigentor von Mandzukic nicht obwohl die Reaktionen der Spieler und die internationale Regie das früh sichtbar machten und bezeichnete Mbappe zu Unrecht als Schauspieler - haute aber immer wieder unerwartet trockene Sprüche raus. Sein "Das ist keine Zeitlupe" beim Deutschland-Aus gegen Südkorea ist jetzt schon legendär. Auch dass er im Endspiel die Politik in Russland ansprach muss man ihm zugute halten.
Gute Noten fĂĽr ARD und ZDF trotz Handicap
ARD und ZDF hatten nur ein Problem: Das unerwartet frühe Aus für Deutschland. Keine Schaltungen ins Kwartira also, keine Interviews mit Jogi und Olli. Die Sender hatten nicht wirklich einen Plan B, retteten sich mit bis heute andauernden Diskussionen über die Zukunft des DFB. Mehr Hintergrundberichte zu den verbliebenen Teams wären wünschenswert gewesen. Die Berichte über Land und Leute mit Palina Rojinski boten gegenüber dem Confed Cup im letzten Jahr keine wirklich neuen Erkenntnisse.
Generell spiegelte auch die Berichterstattung das Niveau der gesamten WM wieder: Reif, abgeklärt, solide bis gut - aber kein Spektakel.
Generell spiegelte auch die Berichterstattung das Niveau der gesamten WM wieder: Reif, abgeklärt, solide bis gut - aber kein Spektakel.