Deutschland kämpfte bis zum allerletzten Augenblick des olympischen Hockey-Viertelfinales um den Einzug ins Halbfinale, bis schließlich am Sonntagabend (4. August) der hart umkämpfte 3:2-Erfolg gesichert werden konnte.
Gegen die giftigen Südamerikaner musste die DHB-Auswahl alles aufbieten, um ihrer Favoritenrolle auf dem Weg zur ersehnten Medaille gerecht zu werden. ARD-Kommentator Christian Blunck (56) musste vor dem erleichterten Jubel nach Spielschluss aber noch einmal ordentlich Dampf ablassen.
Hockey-Krimi mit vielen Schiri-Fragezeichen bei Olympia
In der Vorschlussrunde trifft die Mannschaft von Bundestrainer André Henning am Dienstag auf den achtmaligen Olympiasieger Indien. Die Tore für die Auswahl des Deutschen Hockey-Bundes, die nach der Vorrunde den ersten Platz in ihrer Gruppe belegt hatte, erzielten Teo Hinrichs (9. Minute), Gonzalo Peillat (24.) und Justus Weigand (54.).
Für Argentinien glichen Maico Casella (11.) und Agustin Mazzilli (48.) zwischenzeitlich aus. Zuletzt stand Deutschland bei Olympia in Sydney 2000 nicht im Halbfinale und belegte nur den fünften Platz. Bei den Sommerspielen in Tokio 2021 musste sich das Team mit Platz vier begnügen.
Olympia-Kommentator Christian Blunck: "Schwache Leistung"
In den finalen Minuten warf Argentinien alles nach vorne, das Spiel wurde unruhiger – und das Schiedsrichter-Duo aus Ozeanien wirkte zunehmend überfordert. Als Kapitän Mats Grambusch eine Gelbe Karte sah, platzte es aus Kommentator Blunck heraus: "Es ist nicht zu fassen!", polterte er: "Die beiden Unparteiischen aus Australien und Neuseeland, Newman und Tomlinson, mit einer ganz schwachen Leistung. Und das ist tatsächlich objektiv und nicht mit einer deutschen Brille, die man natürlich gerne trägt."
Ihn störte nicht nur der Verweis von Grambusch auf die Strafbank, auch die generelle Linie fehlte dem früheren Hockey-Spieler: "Das war eine von vielen Fehlentscheidungen, die wir schon erlebt haben in dieser Partie." Als kurz darauf die Wiederholung des praktisch nicht vorhandenen Fouls von Grambusch gezeigt wurde, legte Blunck nach: "Und wir sehen es hier, da war überhaupt nichts. Eine lächerliche Entscheidung des Unparteiischen, muss man auch hier ganz klar beim Namen nennen."
Das Olympia-Publikum im Stade Yves-du-Manoir in Colombes quittierte die Schiedsrichter-Leistung noch vor Spielende mit einem entrüsteten Pfeifkonzert, die deutschen Spieler wirkten mit jeder Entscheidung der Unparteiischen ratloser. In den Schlusssekunden schaltete sich der Videobeweis dann auch noch mehrfach ein.
Im ARD-Interview nach dem Spiel zeigte sich auch Siegtorschütze Justus Weigand (24) ratlos über die Spielleitung und die Zusammenarbeit mit dem Videoschiedsrichter: "Letztendlich kann man da gar nicht so reinschauen, was der Videoschiedsrichter macht. Wir wissen bei manchen Aktionen gar nicht, was da los war oder was da gepfiffen wurde." (mit dpa)
Das Original zu diesem Beitrag ""Nicht zu fassen": ARD-Kommentator wütet nach Olympia-Zitterpartie" stammt von "Kölner Express".