Das Kino macht eine schwere Zeit durch. Verantwortlich dafür sind vor allem die rasant zunehmenden Streaming-Angebote. In Verlauf der letzten Jahre stand plötzlich ein neuer Anbieter nach dem nächsten in den Startlöchern – nicht immer erfolgreich, doch vor allem, als im Corona-Lockdown auch die Kinos geschlossen blieben, boten die vielen verschiedenen Dienstleister allen Filmliebhabern eine willkommene Alternative.
Auf diese Veränderung der Sehgewohnheiten haben die deutschen Film- und Medienverbände nun reagiert. Um die Branche mit der Zeit gehen zu lassen, wurde am Dienstag in Berlin über verkürzte Sperrfristen für geförderte deutsche Filme beschlossen. Das bedeutet: Deutsche Kinofilme, die nicht aus Steuereinnahmen, sondern von der Filmwirtschaft finanziert werden, sollen in Zukunft schneller zum Streamen verfügbar sein. Dem Kino wieder auf die Beine helfen wird das wenig; all diejenigen, die Filme sowieso lieber auf dem Wohnzimmersofa als im Kinosessel genießen, profitieren aber von dieser neuen Regelung.
Deutsche Filmbranche plant weiter
Bisher handelte es sich um eine sechsmonatige Frist, die in Deutschland eingehalten werden musste, bevor ein Kinofilm nicht mehr nur im Kino aufgeführt werden durfte. Nun soll die Prozedur der Auswertung schon nach vier Monaten starten dürfen. Das führt dazu, dass von der Filmförderungsanstalt (FFA) geförderte Filme bereits zwei Monate früher von der Kinoleinwand auf dem heimischen Bildschirm landen können.
Von der FFA wurde damit ein großer Schritt eingeleitet, der vor allem die Zusammenarbeit der verschiedenen Filmvereine und AGs betont. Auch von der ARD und dem ZDF wurde die Einigung unterzeichnet – die beiden großen Sender dürften aus der Vereinbarung besonderen Nutzen ziehen.
Zukünftig soll es noch weitere Neuerungen geben: Die Beteiligten wollen unter anderem das Free-TV flexibler machen und den weniger beliebten Bereich der Dokumentarfilme stärken.