Neue Show auf RTL: Promis wie Ruth Moschner, Joachim Llambi oder Pietro Lombardi müssen wieder die Schulbank drücken. Ein Kollegium aus zehn Kindern und einer Direktorenhandpuppe, gespielt von Martin Reinl, konfrontiert die Bankdrücker mal mit klassischem Schulwissen, mal mit lustigen Aufgaben und vergibt Noten. In der Pause treten die Stars zu Aktionsspielen an, zwischendurch erzählen sie von Klassenfahrten und traumatischen Schulerlebnissen.

Neu? Lief das nicht gerade erst? Fast. Vor vier Wochen endete die erste Staffel von "Luke! die Schule und ich", bei der der noch nicht lange der Penne entwachsene Luke Mockridge die Promis mit Mathe und Co. traktierte. Lief bei Sat.1 statt bei RTL, das Konzept war aber ungefähr gleich und lief auch Freitags. Mit durchaus guten Quoten. Nun darf bei RTL also Allesmoderierer Daniel Hartwich mit "Nachsitzen! Promis zurück auf der Schulbank" ran.

Und dann läuft ja noch seit letztem Jahr mit Erfolg "Die Superpauker" bei NDR, wo Elton die Promis am späten Sonntagabend nicht gegen Schüler sondern gegen die angeblich klügsten Lehrer Deutschlands antreten lässt. Und 2014-2015 mussten sich bei Thomas Gottschalk zwei Promis in "Back to School - Gottschalks großes Klassentreffen" in Spielen messen und von früher erzählen.

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Vor genau zehn Jahren gab es schon einmal einen vergleichbaren Boom von Klassenzimmer-Quizzes im damals noch Pisa-geschockten Deutschland.

Bei Jörg Pilawas "Der große Schultest" traten im Ersten Prominente gegen Sechstklässler an. Die Quoten reichten wohl nicht für eine Versetzung, das Quiz blieb eine einmalige Veranstaltung.

Baden ging im selben Jahr auch Cordula Stratmann mit "Das weiß doch jedes Kind!", das wie die neuen Schulshows am Freitagabend auf Sat.1 lief. Nach starken Einstiegsquoten ging es bergab.

Auch der Oberlehrer der TV-Nation versuchte sich im Klassenzimmer: Günther Jauch kam mit "6!Setzen" trotz guter Quoten für die erste Sendung nicht über zwei Ausgaben heraus.

Nach dem Overkill von 2007 brauchten die Schulshows fast zehn Jahre um sich zu erholen. Heute sind die Quoten besser als vor einer Dekade. Doch wenn die Übersättigung zu heftig wird könnten die Zuschauer schneller weglaufen als Sechstklässler nach dem Pausenklingeln.
Autor: Sebastian Milpetz