1. Der Fluch der Mumie (16. Mai 2010)

Beim Original dieses Titels handelt es sich – Film-Nerds wissen das natürlich – um einen Horrorklassiker aus dem Jahre 1967, eine der legendären Produktionen aus dem Hause Hammer. Kein Zufall, dass die Drehbuch-Autoren Stefan Cantz und Jan Hinter hier so cineastisch zitieren, dampft der 17. Fall von Thiel und Boerne doch nur so vor stilisiertem Grusel-Schnickschnack. Ein persischer Prinz im Sarg, archäologisches Gedöns, Alberich in Amors Fängen und das Protagonisten-Tandem auf den Spuren vom Jäger des verlorenen Schatzes, fertig sind die geteilten Meinungen – und die Traumquote für "Der Fluch der Mumie": 10,24 Millionen Zuschauer bedeuteten einen Marktanteil von 28,6 %.

2. Der dunkle Fleck (20. Oktober 2002)

Was für ein Start für das Team Münster: Beste Quoten (8,82 Mio. Zuschauer/24,9 % Marktanteil), tolle Typen, spannende Unterhaltung. Kriminalhauptkommissar Thiel verschlägt es von Hamburg nach Münster, wo er unmittelbar in einen Mordfall in der Nachbarschaft verwickelt wird. Neben Axel Prahl als Ermittler werden auch die Publikumslieblinge in spe, Boerne und Alberich, vorgestellt. Interessant dabei, dass zunächst Ulrich Noethen für die Rolle des eigenwilligen Forensikers vorgesehen war, der jedoch aufgrund von Terminproblemen Jan-Josef Liefers das Feld, und damit die bis dato so beliebte Rolle überlassen musste. Der Lohn für den gelungenen Auftakt: eine Nominierung für den Adolf-Grimme-Preis für "Der dunkle Fleck".

3. Summ, Summ, Summ (24. März 2013)

Boerne kauft Bananen und schleppt Spinnen ein, Thiel ermittelt im zwielichtigen Teil des Musikbiz und der Roland, der Kaiser, Roland Kaiser, feiert sein Schauspieldebüt in einer Rolle, die ihm wie auf den Leib geschrieben ist: Schlagerstar Roman König. Ein Tatort also, in dem ordentlich Musike ist. So war Roland Kaiser zunächst nur einen Kurzauftritt vorgesehen, später baute man seinen Part zur tragenden Rolle aus. Kaiser lieferte mit "Egoist" sogar einen eigens für diesen Krimi komponierten Song. Mit 12,99 Millionen Zuschauern (34,1%) wurde "Summ, Summ, Summ" zur erfolgreichsten "Tatort"-Episode seit Manfred Krugs "Stoevers Fall" von 1992.

4. Schwanensee (8. November 2015)

Möglicherweise war da zuerst die Idee zu dieser fast schon ikonischen Einstellung: Thiel und Boerne im Tretboot-Schwan auf dem See, das ist eine der wohl memorabelsten Szenen der "Tatort"-Historie. Aber auch das Drumherum geriet überaus schillernd – die Besatzung der "Schwanensee"-Psychiatrie, die Unterwasser-Tote, Andreas Kullmanns (Stefan Gwisdek) Inselbegabung. Die Kritiken gerieten geteilt. "Der grobe Unfug überwiegt", urteilte Christian Buß (Spiegel), auch für Tilman P. Gangloff (tittelbach.tv) kommt der Fall "immer wieder ins Straucheln". Tatsache ist: Quatschig war's mit Sicherheit, aber eben auch durchweg kurzweilig.

5. Wolfsstunde (9. November 2008)

"Spannend, komisch und abgründig", so urteilte die TV SPIELFILM Kritik, und das beschreibt wohl am besten, wann und wie und warum, der Münsteraner "Tatort" so unverändert populär ist: Wenn das Timing zwischen Gags und Grusel, zwischen Bonmot und Mord stimmt, dann bieten Thiel, Boerne und Alberich einfach superbes Entertainment. Dieser Fall um einen Serienkiller ist das beste Beispiel dafür, zudem gelang ein kleiner Coup der ARD, am Donnerstag zuvor moderierte Jörg Pilawa "Das große Tatort"-Quiz, drei Tage später tauchte er selbst im "Tatort" auf, spielte in "Wolfsstunde" einen Journalisten.